Behinderung, Gedanken, Gedicht

Herbst

Der Herbst schert hurtig Berg und Tal
Mit kalter Schere ratzekahl.
Der Vogel reist nach warmer Ferne;
Wir alle folgtem ihm so gerne.

Das Laub ist gelb und welk geworden,
Grün blieb nur Fichte noch und Tann‘.
Huhu! Schon meldet sich im Norden
Der Winter mit dem Weihnachtsmann.

Joachim Ringelnatz

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Warm ist es im Haus. Mit der Tasse voll Milchkaffee sitze ich auf dem Sofa, gucke raus, sehe die letzten Blätter am Baum festkleben und das Vogelhäuschen, das schon wieder ratzeputz leer gefressen ist. Ich mag sie nicht, die Tauben, die den anderen Vögeln das Futter klauen. Und wahrscheinlich sind meine Meisenknödel zu alt – haltbar bis April 2025 – die Vögel verschmähen sie! 

… und irgendwas muss ich mir für die putzigen Eichhörnchen ausdenken. Nur heute wird das schwierig, die Junioren husten, schniefen und besonders mein Töchting hat eine mittelschwere ‚Männergrippe‘.

Gedanken, Gedicht

buntes Grauen

Bunt sind schon die Wälder
Und die Stoppelfelder?
Der frühe Morgen graut
Politisch ganz schön laut!

Bunte Blätter fallen
Rote, grüne, gelbe
Sinken lautlos grell
Aus Ministerhallen

Geige tönt und Flöte
Bei den Statementworten
An vertrauten Orten
Und im Mondesglanz

Große Worte schweben
Zwischen Schwafelreden
Kühler weht der Wind
Und der Herbst beginnt

© petra ulbrich

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Mir sind die Worte durcheinandergeraten, ich würde gerne den Himmel bemalen und Melodien komponieren, Krach machen und ganz still fluchen, aber auch laut singen und ganz leise die Finger bewegen.

Gedicht

auf der Suche

Ich such ein Gedicht
find es nicht
gucke überall
will dichten
ganz laut
fall auf die Nase
möcht viel zu viel
bekomm gar nichts dafür
– schade

© petra ulbrich

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…und schon wieder ist mir die Veröffentlichung durchgerutscht – es sollte nicht heute sein. Drei Beiträge am Tag sind, meiner Meinung nach, einfach zu viel!