Sind nicht Träume wie Töne
und Töne wie Farben
und Farben wie Musik?
Ich liebe die Musik der Farben!
© petra ulbrich
Wenn du ein Geheimagenten bist,
weiß niemand, dass es dich gibt.
Wie sollen die Leute dich dann wahrnehmen?
Zeig dich!
Auch leise Töne erreichen Menschen.
Sei ein gutes Buch,
das tief berührt
ohne laut zu sein.
Wenn niemand deine Beiträge mag?
Schick diese Gedankensabateure zum Teufel!
Noch bist du nicht gut genug.
Du kannst alles wieder löschen.
Und nicht die ganze Welt sieht dich.
Interessiert es überhaupt jemanden?
Sehen es die richtigen Menschen?
Gar dein Umfeld?
Vielleicht!
Doch wenn du es nicht probierst
sehen sie es nie.
Am Ende zählt nur eins:
Die Menschen, die dich mögen
werden dich schätzen,
werden dich unterstützen.
Dem Rest ist es egal!
©️petra ulbrich
✨ Likes✨ sind okay, Kommentare sind herzlicher willkommen.
… macht mich bekannt! So finde ich vielleicht Alltagsbegleiter.
So langsam müsstest du dich doch an die Behinderung deiner Kinder gewöhnt haben!
Wenn ich solche Sätze höre, dann zweifle ich an echtem Interesse meines Gegenübers. Vorab aber erst einmal ein Gedicht eines Lieblingsdichters von mir:
Mit Quevedo im Frühling
Alles ist erblüht
hier auf den Fluren, Apfelbäume,
stammelnd Blautöne, gelbes Gestrüpp,
und im grünen Grase lebt der Mohn.
Himmel unauslöschlich, junge Luft
an jedem Tag, verschwiegener Glanz,
vom weitgespannten Frühling ein Geschenk.
Nur wo ich zu Haus bin, ist nicht Frühling.
Krankheiten, kopflose Küsse wuchern
wie das Efeu an der Kirche
über meines Lebens schwarze Fenster,
Liebe allein genügt nicht mehr und nicht
der wilde, weitgespannte Duft des Frühlings.
Und was sind jetzt in deinen Augen
das Licht, entfesselt, die Entfaltung,
blütenhaft, des Offenbaren, das grüne
Lied der grünen Blätter, das Erscheinen
des Himmels mit dem Kelch voll Kühle?
Frühling, du draußen, peinige mich nicht,
lass nicht los in meinen Armen Wein und Schnee,
Blütenkrone, geknickten Kummerstrauß,
schenk nur heute mir den Schlaf der nächtigen
Blätter und die Nacht, darin die Toten
liegen, die Erze und die Wurzeln
und die Vielzahl der erloschnen Lenze,
die in jedem Lenz wieder erwachen.
Pablo Neruda
∙∙∙∙∙
Es geht doch nicht darum, sich an die Behinderung zu gewöhnen. Selbstverständlich habe ich diese längst akzeptiert und hadere auch nicht warum, weswegen und wer Schuld ist! Ich gewöhne mich allerdings nie an blöde ableistische Sprüche und seien sie noch so wohlwollend gemeint. Täglich, wirklich täglich, hören meine erwachsenen Junioren wie niedlich sie doch sind. Aber auch: „Ihr seid schließlich behindert und könnt deswegen nicht einfach mal schnell zum Eis essen mit dem Bus in die Stadt fahren. Ich habe keine Zeit euch zu begleiten!“
Dass Carsten und Wiebke behindert werden – es per se nicht sind, ihnen und mir Steine in den Weg gelegt werden – allein ein Spaziergang um den Block herum ist eine logistische Herausforderung, denn da gibt es eine steilere Stelle, die ich nur nacheinander mit den Rollstuhlfahrenden bewältigen kann. Warum sieht man so wenige Menschen in Rollis? So wenige behinderte? Nicht, weil es sie nicht gibt, sondern weil der ganz normale Alltag bei ihnen schwieriger ist, als bei anderen.
∙∙∙∙∙
Ich habe es schon ein paarmal geschrieben: Guckt euch in eurem Umfeld um und seht sie – die anderen, anders normalen Menschen. Zeigt es ihnen aber auch, dass ihr sie seht!
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