Kategorie: Gedanken

November

Liegt es daran, dass der Todestag von MamS in zwei Tagen ist? Oder liegt es am November allgemein? Ich habe nichts gegen den November, er ist nur kein leichter Monat für mich. Jeder Monat hat seine Berechtigung und ich mag das morbide. Die Herbstfarben sind im Einheitsgrau besonders schön. An die Zeit vor vielen Jahren denke ich unweigerlich – manchmal mit Wehmut, niemals mit Groll…

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11:08 Uhr – Ich bin nicht nur Mutter von behinderten Kindern, bin ein kritischer Geist, vielleicht unbequem und eigensinnig und gegen die vorherrschende Richtung schwimmend. Ich möchte, dass es den Menschen in meinem Umfeld gut geht, dennoch stoße ich einige dadurch vor den Kopf. Manche sagen, ich wäre egozentrisch und würde nur die Junioren und mich sehen. Das kann ich nicht bestätigen…

13:49 Uhr – Der Bäcker hat leckere Süßstückle, einige werde ich kaufen, die Junioren abholen und danach fahren wir ins Altenheim, die Pastorenfreundin besuchen. 

19:40 Uhr – Wieder daheim aus der Dunkelheit. Es riecht ein bisschen anders bei älteren Leuten. Aber schön ist es in der kleinen Wohnung des Betreuten wohnen – heimelig und gar nicht mal so eng.  Jetzt eine Laterne haben! Aber ich hab noch keine gebastelt und Martinstag ist vorbei.

20:00 Uhr – Jetzt gibt es Nachrichten, sage ich zum Kerle. Ich möchte gerne Nachrichten hören, auch wenn es keine schönen Nachrichten sind. Der Kerle sagt dazu: Ja, ja, die Weltlage ist dramatisch!

Mag sein, dass das heute wieder eine unendliche Geschichte mit Fortsetzungen wird. Mir ist danach!

wenigstens einmal am Tag

Man sollte wenigstens einmal am Tag ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein schönes Bild betrachten und, wenn möglich, ein paar vernünftige Worte sagen. | Johann Wolfgang von Goethe

Das wilde kauderwelsche Morgenlied meiner Tochter, Bilder von Frank Auerbach* (müsst ihr euch angucken), hab selbst ein Gedicht geschrieben und vernünftige Worte bestimmt auch gesagt. 

  • mein Vater war ja auch Künstler/Maler. Er hat mich vor Jahren auf Auerbach aufmerksam gemacht – und ich liebe gemalte Gesichter!

Du darfst

Zeichnen oder kritzeln. Ölgemälde oder Strichmännchen malen. Schönschrift schreiben oder krakeln. Pulloverfuseln im Sonnenlicht (wenn es denn da ist) sehen. Selbstgespräche führen. Dich langweilen oder neugierig sein. Anderen Geschichten erzählen oder dir welche erzählen lassen. Die Tür hinter dir zumachen oder einladend öffnen. Tee oder Kaffee servieren. Scrabble spielen und dabei neue Wörter erfinden. Dich streiten und wieder versöhnen. Kekse essen und krümeln. Den Handfeger holen oder sie liegen lassen – morgen ist auch noch ein Tag. Nachrichten gucken oder das Weltgeschehen ignorieren. Gedanken machen und sie wieder ziehen lassen. Endlich was anfangen oder nichts anfangen. 

Darfst alles, wenn du niemand anderen damit schadest!

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