So langsam habe ich selten gelesen – und nichts nebenbei, als meine Tagesgeschichte von Monika Helfer. Altern, von Elke Heidenreich, schlaucht! Ich habe es geschenkt bekommen. (Mein Dank geht in die Schweiz.) Wenn ich nicht schon vom Leben gestresst wäre, dann wäre ich es jetzt. Momentan lese ich nur nachts. Tagsüber passiert das, was man Leben nennt. Gutes, wunderschönes, normales, aufregendes, nerviges und vielseitiges Leben. Mit vollgepinkelten Betten, Teppichen, auf die gespuckt wurden und eiskalten Beinen (nicht meine) – dick obendrein und geschwollen. Leben mit lautem Lachen und durchkitzeln, bis Tränen kommen und die Stimmung umschlägt. Lesen ist nicht drin, wenn der Lesestoff viel zu nah an einem dran ist und wenn man auf jeder zweiten Seite etwas unterstreichen möchte.
Meine eigenen geliebten Bücher sehen oft nicht schön aus. Voller Eselsohren und Unterstreichungen. Gerade die Bücher, die mich am meisten berühren, sehen am schlimmsten aus. Ich lebe mit ihnen. Durch sie, und das Alternbuch muss überall mit hin. Ob ich dann darin lese, ist nicht gesagt – aber dabeihaben möchte ich es. So habe ich es auch einmal mit einem Buch von Samuel Koch gemacht. Es war zum Schluss völlig zerfleddert und dann konnte es weg.
Bücher, die nach meinem auslesen noch immer wie neu aussehen, gibt es auch. Ich achte sie und wenn sie scheinbar unberührt daherkommen, dann habe ich sie in Watte gepackt gelesen. Es wird wieder Zeit, dass ich für mich Zuckerwattelesestunden habe – für die Junioren gibt es diese jeden Tag. Sie genießen diese sehr…