Kuddelmuddel

Robert

»Ich bin nicht nur überzeugt, dass das,
was ich sage, falsch ist,
sondern auch das, was man dagegen sagen wird. Trotzdem muss man anfangen, davon zu reden.«

Robert Musil

Genau, denn wer redet, der kann zwar etwas falsch machen. Aber immerhin wird was getan. Denn, wer nichts sagt, der hat schon von Vornherein alle Chancen verspielt. 

Sie fliegen – die Brillen und die Uhren. Rollstühle – ja, gleich alle beide – müssen angepasst werden. Wiebkes Sitzschale seit ca. sechs Wochen! Carstens neuer Rollstuhl – endlich ist er da – nur rudimentär. Flugbrillen deswegen, weil der fahrbare Untersatz dann nicht sitzbar ist. Den Frust kann ich verstehen…

Sie fliegen – die Vögel. Zum Futterhäuschen, das inzwischen gut gefüllt ist. Nachbars Katzen scheuche ich vom Acker und sie fauchen mich an, als ob ich Teufels Großmutter wäre. 

Sie fliegen – die bunten Blätter, die letzten im Jahr. Der Wind treibt sie übers Feld. Zusammen mit den trüben Gedanken Wehen sie davon.

Der fliegende Robert ist eh von gestern.


Ich freue mich über jeden Kommentar – sind sie doch ein Zeichen, dass der Text gelesen wurde. Danke!

Gedicht

als Antwort an Madddin

Es dauert noch bis März
jetzt endet erst einmal November.
Der Winter steht bevor
und dann ist der Dezember.

Die Lichter werden scheinen
fast könnte man es meinen,
dass Kerzen
nur für uns jetzt weinen.

Die Dunkelheit ist schwer
und immer, immer mehr
erscheinen die Gespenster
an unsere Winterfenster.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
so schreibt es Rilke in den Herbstgedichten.
Ich kann nichts Gegenteiliges berichten.

In eisigkalter Winternacht
wenn’s Feuer in den Öfen kracht
dann kann man nur vom Frühling träumen
und versuchen, die Gedanken wegzuräumen!

© petra ulbrich – 26.11.18 20:01