Behinderung, Gedanken, Gedicht

Im neuen Jahr

Im neuen Jahr
grüße ich
meine nahen
und die fernen Freunde
grüße die
geliebten Toten
grüße alle
Einsamen
grüße die Künstler
die mit
Worten Bildern Tönen
mich beglücken
grüße die
verschollenen Engel
grüße mich selber
mit dem Zuruf
Mut

Rose Ausländer

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Immer wenn etwas besonders schön war, dann ist das Loch, in das ich falle, sehr tief. Mich treibt etwas um. Etwas, was nicht in die Öffentlichkeit gehört, aber es beschäftigt mich und ich hätte jetzt gerne jemanden an meiner Seite mit dem ich reden könnte […]

Kuddelmuddel

Neujahrskuddelmuddel

Erwartet nicht so viel. Ein Neujahrstag ist auch nur einen Tag nach Silvester! Es steht eine andere Zahl hinten und genau das ist unsere Chance. Schön wäre es, ich könnte altes einfach hinter mir lassen, könnte mich aussöhnen und nicht so viel hadern. Bei all dem kann ich mich aber auch freuen – über den Anflug von Bäckchen in des Kerles Gesicht, über die fantasievollen (wenn auch nicht verständlichen) Lieder des Töchting.

Die Sonne geht jeden Morgen auf. Wenn manchmal Wolken die Sicht versperren, so scheint sie doch auch für mich und dich und für den Kanzler, die alte Frau und das neugeborene Baby. Für meine Junioren soll sie immer scheinen!

Gedicht

Die Straße

… oder: Der Versuch einen anderen Rückblick zu wagen.

Anhalten am Berg
mit angezogener Handbremse
unter mir
die Serpentinen

Aussteigen in der Kurve
an einer Gefahrenstelle
hinter mir
der Schotterweg

Ausschauen an der Kuppe
die Parkplätze
liegen im Dunst
weit weg

Angucken, die Straße
aus der Entfernung
steinig war sie
holprig und glatt

Blumen verdorrten
an ihren Rand
erblühten neu
wurden umgemäht und frisch gesät

Immer weiter
immer fort
bergauf, bergab
geradeaus und kurvig

Einsteigen
– weiterfahren

© petra Ulbrich