Kuddelmuddel

Carsten sagt

„Mama, es ist gut, dass du das Bild nicht jedem zeigst – ich bin zwar gerne öffentlich, aber alle müssen mich nicht sehen*.“  Mein Sohn ist toll und gestern Abend in der Disco, als einige behinderte Freunde davon erzählten, wie es ist, im Wohnheim zu wohnen, meinte er nur: „Zu Besuch mag ich das auch mal ganz gerne und von Zeit zu Zeit auch, aber richtig wohnen möchte ich doch lieber Daheim. Da passiert mehr!“ Das hat mich stolz gemacht. Setzt mich aber auch unter Druck, denn wie lange kann ich diese Arbeit noch leisten?

[…] Jetzt habe ich ganze Abschnitte gestrichen – es geht ums liebe Geld und um die Zeit und um Helfer, um Spaß und darum niemanden zu bevormunden, dabei aber dennoch Gemeinsamkeiten zu finden und diese auszuleben. Ein Tagesausflug den ich mit Helfern mache, kostet mich schnell 150€, da ist dann nicht die Fahrt dabei und kein Eintritt und kein Essen und Trinken [….] und jetzt streiche ich wieder. Es ist warm, wahrscheinlich viel zu warm und wahrscheinlich habe ich auch zu hohe Ansprüche – an mich und meine Mitmenschen. Wahrscheinlich bin ich auch für dieses Wochenende des Planens müde und bin neidisch auf andere Familien, die einfach losfahren und irgendetwas machen.

Wiebke ist seit 7:00 Uhr wach, Carsten pennt noch und ich weiß nicht, wem ich gerecht werden soll!

Schlechtes Gewissen Kuddelmuddelgedankenspiel auch mir selbst gegenüber. Diese Scheißdepression, die macht mich noch ganz fertig!

*Ihr dürft aber gerne nach dem Passwort fragen!

Kuddelmuddel

Fragmente – mal wieder

Das Leben ist Schwankungen unterworfen und geht nicht nur bei mir auf und ab. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich es so schlecht getroffen habe – anderen geht’s auch nicht besser. Es ist, wie immer, eine Frage der Betrachtung. 

Und: eine meiner Lieblingskinderbuchautorinnen ist gestorben; Christine Nöstlinger lebt nicht mehr.