Autor: piri

Ich bin ganz schön viel und ganz schön wenig, ich bin Mutter, Hausfrau und Dichterin in allen Lebenslagen. Im Autismus-Spektrum bin ich obendrein.
In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder.
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was bei mir so an den Wänden hängt

Im Frühjahr ist mir dieser Spruch begegnet. Keine Ahnung mehr wo. Damals habe ich die unsäglich Tagesklinikerfahrung gemacht. Statt mich aufzubauen, wurde ich dort als renitent und nicht therapierbar eingeschätzt. Sie wollten mir unbedingt einreden, dass ich depressiv sei. Die Erzählungen der alten Leute passten so gar nicht zu mir – ich fand mich nicht wieder. Meine Ängste wurden nicht ernst genommen und meine Neurodivergenz, und mein Autismus wurde als überkritisches Getue abgetan. Mir wurde Unhöflichkeit attestiert und Wortklauberei. Diese Indoktrination hat bei mir Spuren hinterlassen. Ich konnte mir selbst kaum noch trauen und zugetraut habe ich mir immer weniger.

In der Tagesklinik war ich die, die andere Menschen aufgebaut hat, die ihnen zugehört hat – meine eigene Geschichte fand ich zu speziell und uninteressant für die anderen. 

Jetzt bin ich lange Zeit mit der Bewältigung von Behindertenproblemen beschäftigt gewesen. Das klärt sich! Zwar nicht so, wie ich es mir erhofft habe, aber immerhin ist ein Ende in Sicht. Ich kann also wieder mehr an mich selbst denken.

Als erstes habe ich meine Fitnessuhr aktiviert und sie sagt mir, dass meine BodyBattery extrem am Limit ist. Sie sagt mir auch, dass ich an normalen Tagen, ohne Spaziergang 10000 Schritte laufe – ich bin quasi immer in Bewegung. Eine Bekannte fragte mich letztens, ob ich denn auch mal 10 Minuten still sitzen könnte? Ob mir allerdings Yoga, Meditation oder autogenes Training hilft? Keine Ahnung. Ich würde gerne Feldenkrais machen.  Aber es gibt vormittags keine Kurse und abends kann ich nicht. Wie kann ich cool bleiben, ohne langweilig zu werden?

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Ach ich bin froh, wieder Kuddelmuddelbeiträge schreiben zu können – wenn ihr auch nichts kapiert (nicht böse gemeint), so bin ich’s doch wenigstens los!

kämpfen

Zeitfragen Feature – so kämpferisch bin ich nicht. Ich habe die Kraft dazu nicht. Nur ein bisschen kämpfe ich auch um die Teilhabe am Leben für die Junioren. Auch deswegen bin ich momentan ein bisschen schweigsamer. Ich streite mit dem Sozialamt, habe aber Unterstützung dabei. Nebenbei kämpfe ich noch massiv mit meinen Ängsten, denn anfreunden kann ich mich mit ihnen nicht. 

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