Behinderung

Dekubitusprophylaxe

Dieses Wort finde ich wunderbar. Carsten macht daraus immer wieder neue und hat, als er es das erste Mal hörte, es immer und immer wieder gesagt. Dekubitusprophylaxe! So lustig, wie das Wort klingt, ist es allerdings nicht.

Die Junioren haben verschiedene Stellen, bei denen ich aufpassen muss, dass sie nicht wund werden und die Haut aufplatzt. Carstens Knie sind so eine Baustelle und Wiebkes Fersen. Dort ist die Haut ständig gerötet und spannt, bei Carsten über der Kniescheibe und bei Wiebke reibt der Hacken im Schuh.

Für mich heißt das, pflegen, pflegen und noch mal pflegen. Aber auch erkennen, dass die Haut krank ist. Gerade hat Wiebke wieder eine stecknadelkopfgroße fast schwarze Stelle am linken Fuß. Sie lässt mich nicht ran. Es tut weh. Umso sorgsamer muss ich nun vorgehen. Ihr die Angst nehmen, dass ich ihr nicht noch mehr wehtue und die sich bildende Wunde versorgen. Mein Töchting zetert, zappelt, schreit und will selber. Will selber die Stelle eincremen und schützen. Ich lasse sie – aber ich creme nach, schaue, dass die Haut geschmeidig bleibt und werde mir etwas überlegen müssen, dass keine Reizungen auftreten können.

Carstens Knie habe ich in Griff. Er hockt auf einem Schaffell, seine knochigen Gelenke machen gerade keine großen Sorgen …

… aber um keine Sorgen brauche ich mir keine Sorgen zu machen – davon habe ich genug und auf eine mehr oder weniger kann ich gut verzichten!