Schlagwort: Ausgrenzung

Manchmal

Bin ich alt? Bin ich nicht zeitgemäß? Bin ich borniert, oder antiquiert? Mich kotzt dieses Zurschaustellen im Internet an!

Twitter, so scheint es, ist ein offenes Medium – wer es zu nutzen weiß und; wer ausreichend Follower hat. Diese bekommen viele, indem sie populistisch mit der Masse schwimmen. Hauptsache #hashtags! Spricht da der Neid aus mir? Sicherlich auch! Bestimmt auch. Was da teilweise abgeht, erschüttert mich. Wie von den verschiedensten Seiten gehetzt wird, gegen scheinbar rechte, linke, farbige, behinderte usw. usf. Menschen, lässt mich Bauchschmerzen kriegen. Wenn Menschen krank sind und nicht mehr weiter wissen, die Reißleine in irgendeiner Form ziehen – es gibt immer welche, die sich darüber lustig machen! Wenn Menschen um Hilfe rufen, kann es gut sein, dass das in diesem Medium ganz schnell untergeht! Deswegen, weil manche Menschen keine Lobby haben…

Ich kann das jetzt nicht weiter ausführen, weil ich erstens nicht das nötige Nowhow habe und Twitter, zweitens für mich, ein undurchschaubares Konglomerat ist, das ich (leider) nicht durchschaue. Zu gerne würde ich diese Plattform selber für meine Belange nutzen, finde aber kein Gehör und bin enttäuscht.

Wisst ihr, gestern habe ich mit keinem erwachsenen (wenn man davon absieht, dass ich die Junioren versorgt, umsorgt und betreut habe) Menschen geredet. Ein richtiges, mich forderndes Gespräch, hatte ich schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr und dann verhallt meine Bitte (Ja, ich bin dankbar, dass sich wenigstens ein paar Menschen bemüht haben) ins Leere. Eigentlich bin ich nicht nur enttäuscht, sondern sogar sehr traurig.

Sie sind wieder da

Die Junioren sind gestern Abend wieder heil und (!) gesund im Heimatort angekommen. Sie hatten eine schöne Zeit, auch wenn der Kerle  gekotzt hat – die Betreuer sind damit sehr gut klar gekommen, haben Carsten einfach umgezogen, ihm seine Freiräume gelassen und ansonsten nicht gedrängt. Gut, das geht im Urlaub besser, als zuhause und fremde Menschen sind nicht so nah dran wie ich – aber es funktioniert. Carsten sieht aus wie ein Spitzmäuschen – ich werde päppeln müssen. Wiebke hat einfach nur genossen und ihr Ding durchgezogen. So möchte ich das auch können!

Hier sind nun kleinere Hügel an Wäsche zu waschen, das Wetter lädt dazu ein, im Bett zu bleiben, eventuell heiße Suppe zu essen – kurz, alles das zu tun, was wir monatelang nicht machen konnten …

So long – ich bin nicht mehr allein und die Einsamkeit hat grad wenig Chancen sich breit zu machen. Ich weiß aber, dass auch wieder andere Tage kommen – deswegen werde ich schweigend genießen!

viel zu selten

Heute waren wir schwimmen! Leider passiert das viel zu selten, weil ich dafür kaum Helfer habe. Im Prinzip ist es ganz einfach mit uns schwimmen zu gehen – ich brauche nur jemanden, der es so lange mit uns im Wasser aushält und ein Auge auf die Junioren wirft. Mehr nicht! Aber ganz schön viel! Denn Carsten taucht und Wiebke driftet ab, man muss sie immer im Auge haben, ohne sie einzuschränken. Doch für den Kerle ist es das Paradies auf Erden, er ist frei, kann sich fast uneingeschränkt bewegen und das machen, was er so gerne möchte. Wiebke genießt es sich treiben zu lassen.

Es kann nicht jeder nachvollziehen

Carsten knüpft Kontakte, und seien sie auch nur für den Moment. Er baut damit Vorurteile ab. Kinder gucken manchmal komisch, aber meist sind es die Eltern, die sie zurückpfeifen. Dabei könnte man so gut ein bisschen wenigstens den Anschein nach Inklusion erwecken. Im Wasser sind wir alle gleich! – So denkt man! Behinderte sind gleicher und totale Exoten. Was gucken/gaffen die Menschen – sicherlich ist Carsten außergewöhnlich anzusehen und Wiebke sieht auf dem zweiten Blick auch nicht normal aus und gegen gucken habe ich nichts. Nur dies Anstarren, das tut mir in der Seele weh…

Hätte ich doch nur mehr Menschen zu Verfügung, die sich zutrauen mit den Junioren ins Wasser zu gehen. Das Drumherum, das mache ich schon – ausziehen und anziehen und was sonst noch anfällt – ich kann halt nicht mit zwei ins Schwimmbad!

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