Einsamkeit ist kein guter Ratgeber! Dabei bin ich gar nicht alleine – jedenfalls physisch nicht! Es sind immer Menschen um mich herum. Nur nicht die, die ich brauche und die mir in dem Moment guttun! Jetzt, zum Beispiel ist niemand da. Doch – meine Kinder sind es! Aber sie sind mir nicht der Gesprächspartner, den ich mir wünsche!
Moment – es geht euch nichts an. Auch ihr könnt mir einen Gesprächspartner nicht ersetzen. Was erwarte ich eigentlich von diesem Weblog?
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Aufzuzeigen wie es ist, als alleinstehende Frau zwei schwermehrfachbeinderte Menschen zu versorgen, geht nicht virtuell. Geht einfach nicht. Entweder sieht es nach jammern aus oder nach herunterspielen und beides trifft es nicht. Mir gehts ja auch nicht immer schlecht. (Eigentlich gehts mir eher gut!) Es ist verdammt schwer realistisch und objektiv aufzuzeigen welche Arbeit ich habe. Nicht nur körperlich, denn das ist ein Bruchteil dessen, was ich leiste. Ich will nicht bemitleidet werden, aber ich möchte auch nicht, dass alles selbstverständlich ist, was ich mache, auch wenn ich es selbst so sehe. Paradox? Mag sein!
Der Tag hat begonnen. Zwei Menschen wollen versorgt werden. Beide werden baden! Beiden werde ich jeden Tropfen zu trinken in den Mund reden, beide werde ich anziehen, sie auf den Rollstuhl setzen, eventuell werden wir spazieren gehen (wenn ich sie motivieren kann), dann werde ich mit Engelszungen reden und dem Kerle einen Snack schmackhaft machen und am Ende des Tages weiß ich, dass nicht viel passiert ist und ich dennoch erschöpft bin. Ich werde traurig sein, dass ich nicht das gelesen habe, was ich möchte. Ich werde aber wissen, dass ich es kognitiv gar nicht konnte, weil mir die geistige Kraft dazu fehlte – und dennoch sehe ich mich nicht als Opfer, auch wenn mein Kuddelmuddelgedankenchaos sehr verworren ist …