Wenn so gar nichts passiert und die Luft draußen dick vom nächtlichen Regen ist, dann hängt die Trauer mir noch viel mehr im Nacken. Wenn dann noch der freche Specht, den ich nur verschwommen fotografieren konnte, gegen die große Scheibe fliegt, regungslos liegen bleibt und bloß in eine Zeitung gewickelt in der Biotonne beerdigt wird und kurze Zeit später ein kleiner Spatz zitternd, weil auch er diese blöde Scheibe übersehen hat, auf den Stufen sitzt, dann verfluche ich dieses Haus.
Aus den Juniorenzimmern kommt kein Mucks. Was gäbe ich drum, so schlafen zu können. Wenn der eine hustet und die andere singt, dann beginnt der Tag. „Du Mama, lass uns Mousse au Chocolat machen!“ Wiebke hat mich nur gehört, noch nicht einmal den Kopf gehoben und plant schon den Nachtisch! Ich gebe ihr einen Kakao, sie dreht sich zur Seite und schläft sofort wieder ein. Carsten trinkt ein Schlückchen Astronautenkost, lässt sich fallen und war eigentlich gar nicht richtig wach!
Ich will weg hier, will verreisen, will nicht einmal andere Länder sehen, nur woanders hin – hier passiert nichts! Halt, mein Töchting singt und der Kerle fährt schon wieder Rennen…