Gedicht

Alter

Der Goldrand ist schon abgestoßen von den neuen Tagen – sind sie deswegen nicht trotzdem schön und aufregend?

 

Behinderung, Kuddelmuddel

PEG

Das muss ich erzählen, denn es ist schön. Noch lange kein Happy End, aber nicht mehr diese große Angst. Die Angst, dass mir der Kerle vor Augen verhungert! Diese Entscheidung, eine PEG-Sonde legen zu lassen, war richtig. Sie nimmt mir den Druck raus, wenn auch mit der PEG nicht alles gleich gut ist. Es gibt immer noch Phasen, in denen ich zittere – besonders, wenn der Kerle unvermittelt anfängt zu husten. Oder, wenn das Töchting weint, weil sie das eine oder andere nicht essen bzw. trinken mag. Unser Leben ist nicht normal, wird es nie sein! Essen wird immer ein Thema bleiben, schon deswegen, weil man essen muss. Dabei mögen beide Junioren gerne ausgefallene Sachen – nur kann ich im Voraus nicht sagen welche. Kann sein, dass ich genau das verkehrteste anbiete. Da unterscheiden sie sich nicht von Kindern. Sie sind nur keine Kinder mehr. Das macht es kompliziert. Ich will und darf nicht über ihre Köpfe hinaus bestimmen, muss und will respektieren, dass sie einen eigenen (starken) Willen haben, der berechtigt ist. Ich muss aber auch dafür sorgen, dass sie gut versorgt sind. Ich muss Entscheidungen treffen, die nicht immer Wohlwollen hervorrufen. Frust gibt es auf allen Seiten. Zumindest ist der Kerle ernährungsmäßig sicher. Er wird nicht verhungern.

Nicht genug Nahrung zu bekommen, schwächt nicht nur den Körper. Auch die kognitiven Fähigkeiten leiden. Der Kerle war geistig überhaupt nicht mehr fit, er war, gelinde gesagt, völlig von der Rolle. Jetzt fragt er wieder. Jetzt redet er wieder. Jetzt interessiert er sich wieder für Politik. Jetzt wird es wieder anders anstrengend. Die PEG legen zu lassen, war eine der besseren Entscheidungen, die ich im letzten Jahr getroffen hatte.

Behinderung

Kaffee bitte

Ein Gin ohne Tonic, weil keins mehr im Haus war und ohne Gürkchen – ganz einfach als Longdrink! War lecker und hat mir gestern Abend die nötige Bettschwere gebracht.

Den Morgenkaffee habe ich in der Küche stehen lassen und ich bin tatsächlich zu faul um ihn zu holen. Im Bett ist es kuschelig warm. Luxus pur! Morgens um 7:00Uhr. Noch ruft das Töchting nicht, sie schlummert tief und fest. Der Kerle sowieso. Ihn werde ich um kurz vor neun anstöpseln und dann kann er weiterpennen.

… ach, ich liege ja auch noch im Bett. Das genieße ich sehr!

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Fortsetzung folgt …