In einem anonymen Kommentar bin ich aufgefordert worden, doch Grabrednerin zu werden, weil meine Stimme so depressiv sei! Das gäbe nichts! Denn Grabrednerinnen sollten tunlichst aufbauend und hoffnungsvoll sein und keineswegs depressiv. Ich habe tatsächlich mal ein Seminar einer Trauerrednerin besucht und es war in seiner Traurigkeit recht fröhlich. Bedrückend wird es dann, wenn ein weinerlicher Ton angestimmt wird. Den braucht keiner auf einer Beerdigung, denn Tränen werden so oder so fließen. Keine Ahnung, was dem Kommentator an meinem Geh mir weg nicht gefallen hat – eventuell die schlechte Tonqualität, aber daran möchte ich arbeiten und hätte mich mehr darüber gefreut, wenn er mir ein gutes preiswertes Mikrofon empfohlen hätte. Eventuell hört er sich auch mal Grabreden an, nicht nur die von, manchmal salbadernden, Pastoren, sondern welche, die für Menschen gehalten werden, die aus dem Leben gerissen wurden. In dem Seminar haben wir alles geübt, sogar schnoddrig darf es sein! Menschen sind unterschiedlich, ihr Tod ist es und so kann eine Beerdigung depressiv, aber auch ein Freudenfest sein …
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Wisst ihr, ich gehe in letzter Zeit in Gedanken immer wieder mit Grabreden herum – da hat der Kommentar, den ich in den Spam geschickt habe, weil er mich wieder nur verletzen sollte, ins Schwarze getroffen. Der Kerle wird früher oder später nicht mehr da sein!