Eins möchte ich klarstellen, meine Eltern haben genauso wenig Schuld wie ich. Die Zeitläufte waren auch nicht gnädig zu ihnen. Schuldzuweisungen sind müßig – wo fangen wir da an? Bei deren Eltern, oder deren Großeltern? Geben wir den Kriegen Schuld, oder den ärmlichen Verhältnissen? Waren es die Umstände, in denen meine Vorfahren aufwuchsen? Traumata ziehen sich durch viele Generationen und ich werde einen Teufel tun, hier die Familiengeschichten meiner Ursprungsfamilie und derer aufdröseln. Wichtig für mich ist, dass es mir nicht gutgetan hat und wenn andere ein ähnliches Schicksal haben, dann ist meins doch immer noch meins und ich leide – aus den verschiedensten Gründen – darunter.
Was meine Mutter in ihrer Kindheit erfahren hat, war nicht leicht – aber musste sie es an uns Kinder weitergeben? Was ich in meiner Kindheit erlebt habe, war auch nicht leicht – ich lasse es an meinen Kindern nicht aus! Darin besteht der Unterschied! Ich liebe meine Kinder und ich zeige es ihnen, sage es ihnen, lasse es sie spüren – die Liebe, besonders die meiner Mutter, habe ich nicht gespürt! Meine Eltern sind tot! Ich habe ihnen vergeben, habe keinen Groll mehr gegen sie. Aber mir hängt es nach, ich werde immer wieder daran erinnert – gelegentlich sehr unbewusst und getriggert durch Dinge und manchmal Worte, wie beschissen ich mich doch als Kind und junge Erwachsene gefühlt habe. Da hilft auch eine Therapie nur wenig, denn Gefühle sind nicht steuerbar.
Und wenn es anderen auch so ergangen ist, sie auch auf ihre Geschwister aufpassen mussten – ich kenne übrigens niemanden, der so eingespannt wurde, wie ich – dann ist das deren Geschichte und es ist schön, wenn es ihnen nicht geschadet hat.
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Kommentare sind* waren geschlossen. Ich will mich nicht rechtfertigen müssen! 19:27: *auch wenn ich sie jetzt zu Wort kommen lasse, werde ich dennoch stark selektieren. Nennt es Zensur – ist mir egal. Mein Blog!