Seite 1164 von 1482

ob ich mir das erlauben darf

Die Frage stellt sich mir oft. Darf ich das? Darf ich Kritik üben? Darf ich Helfer vielleicht sogar ablehnen? Ist das nicht sogar unklug von mir? Sollte ich nicht froh sein, dass überhaupt jemand kommt und mir hilft? Ich bin froh, sehr sogar – aber ich möchte nicht fremdbestimmt werden. Möchte, dass meine Junioren auch das machen können, was sie wollen und nicht nur das, wozu ich liebevolle Helfer akquirieren kann, die das dann irgendwie mitmachen. Vom Weindorf sind wir früher gegangen, weil die Begleitung keine Wurst oder ähnliches essen wollte und weil ihr der Trubel und das Gemenge schnell zu viel wird. Okay, wir hätten ja bleiben können – doch dann wäre die Begleitung auch geblieben und hätte ein mürrisches Gesicht gemacht. Ins Kino gehen wir, wenn wir gehen können, nur in Filme, die auch den Helfern gefallen – aber sie werden bezahlt, dass sie mit uns gehen. Natürlich ist es schöner, wenn es den Begleitern auch gefällt. Aber auch mir gefällt nicht jeder Aktivität der Junioren und ich mache sie dennoch mit – weil es ihr Leben ist und ihr Geld!

Dürfen Behinderte und deren Angehörige oder andersrum gefragt: müssen Behinderte auch dankbar für Helfer sein, die nur ihren Job machen und sogar Aktivitäten aufzwingen, die meine Junioren gar nicht wollen? Ist es nicht meine Pflicht als Mutter, das zu sagen, dass das Bevormundung ist?

∙∙∙∙∙·▫▫▫▫ᵒᵒᵒᴼᴼ ᴼᴼᵒᵒᵒ▫▫▫▫∙∙∙∙∙·

Wir waren heute alleine unterwegs. Es hat gut geklappt! Ich bin brotfertig – nicht nur körperlich, auch emotional. An entscheidenden Stellen hatten wir kurzfristige Hilfe. Es lief prima. Nur immer kann ich das nicht meistern …

Was nicht in der Zeitung steht

Es steht nichts drin von der Pastorenfreundin. Ja, und das ist die Krux. Sie fühlt sich übergangen, dabei habe ich im Interview von ihr berichtet. Mit keinem Wort ist sie gestern, als sie zum Mensch Ärgere Dich Nicht spielen kam, auf den Artikel eingegangen. Auch dann nicht, als Carsten stolz nachfragte. Sie ist sehr speziell und jetzt sehr beleidigt – weil sie wieder übergangen worden ist. So, wie sie nie (!) gesehen wird, wenn wir gemeinsam unterwegs sind. Ich hatte die Redakteurin gebeten, objektiv zu schreiben – sie hat es wirklich toll gemacht – und dennoch geht der Schuss für uns nach hinten los. Die Pastorenfreundin ist beleidigt und sagt mir heute, eine Stunde vor dem Treffpunkt mit der Begründung ab, dass es ihr zu warm ist! 

Wir gehen alleine auf die BuGa. Wird halt ein Gewaltakt. Aber ich lasse, wir lassen uns doch nicht den Nachmittag vermiesen! Wir wollen Musik hören. Soulmusik.  Nee, bestimmt nicht.

Aber ich muss die nächsten Tage mein ganzes diplomatisches Geschick zusammenkratzen – und das wird schwer, weil ich eigentlich immer sehr geradeaus bin – ich möchte mir die Pastorenfreundin nicht verprellen. Es ist so schade, wir haben leider keine so treue Seele sonst. Aber anstrengend ist das, sehr anstrengend und ich hoffe sehr, dass wir Menschen finden, die, wenn ich sie beleidigt habe (bewusst oder unbewusst) das offen ansprechen und wir diesen Zwist bereinigen können. Schwelbrände habe ich anderweitig genug, da brauche ich nicht noch mehr davon …

Komm‘ ich jetzt ins Fernsehn?

Nein, soweit sind wir noch nicht – aber in die hiesige Tageszeitung haben wir‘s geschafft! Liebe Frau Lakritze, auch wenn du den Artikel nicht schreiben durftest. Du hast es angeleiert und dafür bekommst du recht bald einen richtig großen Knutscher von den Drein aus Flein.

Copyright © 2025 voller worte

Theme von Anders Norén↑ ↑

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.