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Entschuldigung

Natürlich weiß ich, dass ich mich nicht zu entschuldigen brauche, wenn ich hier nicht schreibe – ich bin niemanden Rechenschaft schuldig!

Aber, diese ganze Geschichte – erst meine schwere Krankheit und dann noch die Corona-Krise – das zusammen bringt bei mir alles durcheinander. Körperlich geht es mir inzwischen gut. Zumindest fühle ich mich in der Lage meine Junioren wieder zu versorgen. Psychisch bin ich angeknackst. Von den verschiedensten Seiten wird mir suggeriert, dass ich Carsten und Wiebke nicht pflegen und betreuen kann und dass es doch vernünftiger wäre, sie würden im Wohnheim bleiben. Andere raten mir zu, die Junioren heim zu holen. Ich weiß es nicht, wie ich das schaffen soll? Ich weiß nur, dass die momentane Situation stark an meinen Nerven zehrt. Sicherlich es ist ein Vabanque-Spiel und mein Einsatz ist hoch. Doch ich will, dass es meinen Kindern gut geht. Sie fühlen sich immer weniger wohl und wollen nach Hause. Ob ihre Sehnsucht genauso groß wie meine ist, weiß ich nicht – aber sie ist groß!

Wann die Werkstatt wieder aufmacht ist ungewiss, dieses orientiert sich an der Schulöffnung. Aber meine Hauptsorge ist nicht die Werkstatt, sondern die Fahrt dorthin – in einem kleinen VW-Bus sitzen neun Menschen, die bis auf den Fahrer alle geistig behindert sind und einfach draufloshusten …

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Mir geht’s nicht gut! Ich habe Bauchschmerzen, habe ein schlechtes Gewissen Carsten & Wiebke gegenüber, muss Dinge organisieren, die ich nicht mag und die ich auch nicht wirklich kann, weil alles telefonisch erledigt werden muss. (Ich telefoniere absolut ungern!) Körperlich bin ich auf dem Weg der Besserung, aber meine Seele leidet …

wiese

Regen

Nicht nur die Natur braucht ihn, auch mir täte er gut – der Regen. Dann bräuchte ich nicht raus zu gehen. Ich gehe gerne raus, aber Zuhause kann ich in Jogginghose herumgammeln. Der Regen täte meinen frischen Kräutern gut – sagt mal, warum wächst mein Salbei so gut und der Schnittlauch, der in Nachbarsgarten wuchert, verkümmert mir? Das liegt doch nicht nur am fehlenden Regen!

Der Himmel ist (fast) wolkenlos, die Straße menschenleer, meine Gedanken überquellend und das frische Grün der Bäume mutmachend. Zu gerne würde ich heute schon die Junioren heim holen. Aber es gibt noch einiges zu klären. Wann beginnt die Werkstatt wieder? Muss ich sie dort neu anmelden, weil sie ja behördenmäßig abgemeldet wurden? Wie funktioniert das mit den Transport in die Werkstatt, da sitzen sie im Bus sehr eng beieinander? Wie mache ich das mit dem einkaufen, wenn ich ständig 2 Rollifahrer daheim habe? Wie, mit dem spazieren gehen?

Für heute wünsche ich mir Regen! Damit ich in ihm/unter ihm laufen kann. Damit er meine trüben Gedanken wäscht und die Natur wässert – die Ackerkrume ist trocken, sie dürstet und nicht nur sie!

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