Kategorie: Gedanken

haltet mich für verrückt

Meine Wackelpuddingbeine halten mich nicht aufrecht, ich vermisse meine Kinder schon nach 24 Stunden, dabei weiß ich ganz genau, dass ich sie in zwei Stunden wiedersehe.  Aber (man sagt aber eigentlich {eigentlich sagt man auch nicht, genauso wie man man nicht sagt} nicht, das ist viel zu wenig persönlich) gehts mir überhaupt nicht gut. Ich habe, einmal wieder, eine unbegründete diffuse Angst. ich möchte weglaufen, möchte noch einmal mit der Frau den gestrigen Tag wiederholen, möchte nicht, dass im Haus irgendwelche komische Viecher in den Holzbalken kreisrunde Löcher bohren, wovon noch nicht einmal der Schädlingsbekämpfer eine Ahnung hat, was das eigentlich für Käfer sind.Ich möchte nicht daran denken, dass unterm Dachfirst Wespen ihr Nest bauen, denn sowohl der nette Nachbar, als auch Carsten haben eine hochgradige Wespenallergie. Ich möchte nicht an die ungeöffneten Behördenbriefe denken, dabei können sie gar keine schlimmen Nachrichten beinhalten – die waren schon vor Wochen gekommen. Ich weine, habe Zukunftsangst, weiß nicht was ich machen soll.  Ich werde älter und sehe mein Leben davonschwimmen. 

Entschuldigt, ihr müsst nicht lesen!

Ich möchte so gerne noch einiges erleben, nur alleine kann ich das nicht. Meinen Gedanken, mir einen Gin zu genehmigen, verwerfe ich aus Pflichtbewusstsein – die Junioren wollen am Abend erzählen und brauchen eine aufmerksame Mutter!

Gerade nach schönen Stunden überkommt mich der Wehdam und ich realisiere, dass ich ziemlich alleine dastehe ….

es fällt mir nicht leicht

Wie viele Anläufe habe ich schon gemacht – dabei ist der Tag noch gar nicht alt – wie viele Gedanken gehen mir durch den Kopf? Was möchte ich bloggen? Will ich zum hundertsten Mal über meine Angst schreiben? Übers Alleinsein? Darüber, dass ich keine Gefühlsachterbahn fahren mag? Oder darüber, dass ich mit manchen Dingen überfordert bin, zum Beispiel mit dem Garten! Dass mein Töchting über Bauchweh klagt und dass der Kerle schon wieder schlimme Alpträume hatte? Oder soll ich darüber schreiben, dass Corona umgeht und mir deswegen eine fachkundige Helferin kurzfristig abgesagt hat? Sie kommt sowieso leider nur sporadisch und es wird lange dauern, bis sie neuerlich Zeit für uns freischaufeln kann.

Es fällt mir nicht leicht, darüber zu schreiben, weil es mir als Klagen und Jammern vorkommt. Nur ist es tatsächlich so, dass es vielen pflegenden Angehörigen so ergeht. Ich bin also nicht allein und dennoch allein. Ein Netzwerk gibt es zwar. Aber die kleinen, sich aufsummierenden, Probleme können auch da nicht gelöst werden, weil sie für jeden anders sind. Ein bisschen Zusprache kann man sich holen, aber die Solidarität ist nicht groß – jeder ist mit sich selbst beschäftigt und hat wenig Kraftreserven sich auch noch um andere zu kümmern. Im Grunde genommen, sind wir eine Horde Einzelkämpfer. 

… es geht weiter, immer weiter.

 

aufwachen und alles wird gut

Meine Tochter ist happy, ich um einige €uro ärmer – herzlichen Dank der edlen Spenderin S. –  Hier im nahen Städtchen gibts ein Seniorenbüro und dort hat mir ein netter Mann geholfen das neue Tablet einzurichten. Genau genommen haben wir uns gegenseitig unterstützt, weil nämlich Wiebke ihre Apps  und Einstellungen behalten wollte. Der Mann hat etwas dazu gelernt und ich ganz viel. Jetzt sitzt mein Töchting in ihrem Zimmer und singt sehr fröhliche Kauderwelschlieder!

Inzwischen hat es auch geregnet, gewittert und Blitze losgelassen, mit Donnergewalt… 

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