Kategorie: Behinderung

müsste eigentlich

Wo Kuchen ist, da ist auch Hoffnung. Und Kuchen gibt es immer.  | Dean Koontz

Sehr viel geht mir durch den Kopf und es prasselt auch enorm viel auf mich ein – tut es das nicht immer? Ich müsste eigentlich was schreiben, aber das was ich gerne möchte, ist noch nicht spruchreif und anderes ist entweder langweilig oder geheim. Oder aber, es sind Alltäglichkeiten, die es wirklich nicht wert sind aufgeschrieben zu werden. Wer will schon wissen, dass die Waschmaschine wäscht und der Wind die Wäsche wieder trocknet? Wen interessiert es, dass das bevorzugte Joghurt ausverkauft ist? Oder, dass mein Töchting ankündigt, ihre Kette abzureißen – mit einem Grinsen im Gesicht, das den Satz Lügen straft?

… 🏴‍☠️ ich mache jetzt mal gar nichts! Pflanze nicht die gekauften Kräuter ein, suche nicht ein schönes Papier, um daraus Scherenschnitt-Herzen zu basteln und lasse sogar den Kaffee kalt werden.

Um kurz nach drei kommen die Junioren und dann ist hoffentlich auch deren Freund hier – wir wollen spazieren gehen!

14:20 Uhr – gerade eben hat der Freund für heute Nachmittag abgesagt. Ach schade!

und irgendwie ist es dann schön

Ist es das wirklich, oder?
Ich spiele schon wieder Theater, das kann ich gut. Bin stark – aber am meisten mache ich mir selbst was vor! Ich tue so, als ob ich alles könnte und hab eine Heidenangst vor meiner eigenen Courage.

Carsten fragt: Was machen wir morgen?, und ich kann nicht antworten. Kann niemanden aus dem Hut zaubern und traue mich auch nicht zu fragen. Ich habe ein Wahnsinnsschlechtesgewissen! Jetzt bin ich zudem auch noch krank und werde noch mehr bewundert. Das setzt mich unter Druck und ich kann noch weniger meine Angst zugeben.

müde vom denken

Nicht des Denkens müde, das ist komplett was anderes. 

Was passiert morgen? Was war letztes Jahr, gestern, vor einer Woche oder vor einem halben Jahrhundert? Vieles weiß ich nicht mehr und in die Zukunft sehen kann ich nicht …

Wir waren heute in einem Wohnhaus, in dem Menschen mit körperlichen Einschränkungen wohnen. Nicht, dass die Junioren dort einziehen sollen, sondern eigentlich um unser Konzept vorzustellen und um dort Unterstützung dafür zu suchen. Netzwerken heißt das auf neudeutsch! Mir fällt das verdammt schwer. Ich kann zwar sehr gut reden, aber diplomatisch bin ich nicht und andere ausreden lassen, das muss ich auch noch lernen. Aber dazu ist es nie zu spät!

Leider wohnen wir nicht in der nahen Stadt. Unser Dorf geht quasi übergangslos in die Stadt, dazwischen liegt allerdings versteckt der Grenzstein. Denn dies Wohnhaus bietet für Stadtbewohner ambulante Assistenz und Wohnen an. „Ziehen Sie doch um, dann kann ich was für Sie tun!“ 

Wir haben uns jetzt bekannt gemacht, haben mit offenem Visier gespielt, haben die Hand im Feuer und einen guten Eindruck hinterlassen. Unser Ansprechpartner dort und unser Begleiter von der Diakonie kennen uns jetzt, werden an uns denken und Kontakte vorbereiten. Mehr habe ich nicht erwartet und dennoch sind meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Wir haben Hoffnungsschimmerhorizont!

Ich bin rechtschaffen müde. Vorher – mittags, hatte ich noch ein Telefongespräch, das mich aufgeregt, enttäuscht und wütend gemacht hat – ich muss mich endlich von dieser toxischen Person trennen. Doch noch immer denke ich, dass ich auf sie angewiesen bin …

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