Monat: Mai 2024

12. Mai

Ein Tag vor dem 99. Geburtstag meines Vaters – Muttertag. Oft hatte er am Muttertag Geburtstag und selten hat ihm das was ausgemacht. Er vergötterte seine Mutter. Sie war aber auch eine wunderbare Frau. Ihr Sohn war ein wunderbarer Mann, ein bisschen größenwahnsinnig vielleicht, aber herzensgut. Er liebte seine Frau, meine Mutter und als Muttertag, Geburtstag und meine Konfirmation auf denselben Tag fiel, hatte meine Mutter das Sagen. Sie inszenierte diesen Tag und das sehr prachtvoll mit dem schönsten Kleid für die Konfirmandin und einem Essen, nachdem sich alle die Finger leckten. 

Nur die Musik hatte sie nicht im Griff, die wollte mein Vater organisieren – aber es war nicht ihre Musik – und so boykottierte sie diese so gut sie es konnte. Schmollend saß sie am Oberhaupt des Tisches, wenn sie nicht herumwuselte. Doch die Musik konnte sie nicht beeinflussen, es wurden die Schlager der Saison gesungen: Mendocino (schreibt man das so?) – ein Lied mit M! Stadt, Land, Fluss haben wir gespielt! Mit dem höherwerdenden Alkoholkonsum stieg die Stimmung. Der Mann meiner Cousine war blau wie eine Haubitze (darf man nicht sagen, ich weiß), aber er war total besoffen und Muttertag und Konfirmation waren perdu – es wurde fröhlich Geburtstag gefeiert und mein Vater hatte sich endlich einmal von seiner Frau emanzipiert!

traurig sein

Ich habe einen Kloß im Bauch. Ich bin so unglaublich traurig und wünsche mir Menschen zum reden. 

Carsten und Wiebke sind behindert und nicht die richtigen Gesprächspartner. Ich mag es, dass wir miteinander sprechen können, aber es dreht sich immer im Kreis und ist leider nicht anspruchsvoll genug. 

das Schöne am Alter:

Wir verändern uns nicht nur mit den Falten, die sich eingraben, sondern auch mit den Fragen, die wir stellen. Wir verstecken uns weniger hinter Antworten. Das Alter ist eine Fahrt aufs offene Meer der radikalen Ehrlichkeit. | Gabriele von Arnim

Ich übe mich in Demut und räume auf und um und werfe weg. Momentan sitze ich mit den Junioren auf der unaufgeräumten Terrasse und pflege meine Adduktorenzerrung, sehr schmerzhaft und leider kann ich mein Bein auch nicht hochlegen. Ein unbedarfter Ausfallschritt und der Schmerz war da. Jetzt versuche ich die Kühlakkus zu verstecken, denn Wiebke leidet mit – stärker als ich und sie verlangt volle Aufmerksamkeit – das möchte ich vermeiden, denn so bekomme ich kein bisschen Ruhe.

14:45 Uhr – Beide haben Eis bekommen. Nicht für den Oberschenkel, Schokoladeneis mit Keks für die Seele…

Copyright © 2025 voller worte

Theme von Anders Norén↑ ↑

Datenschutz-Übersicht

Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.