Behinderung

behindert – noch mal

Schon komisch, wie manche Menschen das Wort behindert vermeiden. Aus Scheu, etwas Falsches zu sagen. Der Gefäßchirurg, ich muss noch mal nachgucken, schreibt in seinem Arztbrief über das Töchting: „Auf Grund ihrer Grunderkrankung …“ Nein, Wiebke hat keine Grunderkrankung. Meine Tochter ist behindert! Okay, sie ist anders und hat zudem diese dicken Beine. Sie hat keine Behinderung. Sie hat einen Rollstuhl. Sie trägt eine Brille. Sie braucht eine Menge Hilfe. Aber wenn es weniger Treppen gäbe … Ja, dann wäre sie immer noch behindert, weil sie zu der körperlichen Beeinträchtigung auch noch eine kognitive hat. 

Erst letztens habe ich mich selbst als behindert bezeichnet und die anderen wollten mich beruhigen, dass ich doch nicht behindert sei. Da habe ich gesagt, dass ich sehr wohl im Alltag durch meine Störungen behindert bin, auch wenn es unsichtbar ist! Die Menschen waren einigermaßen entsetzt, dass das eine Selbstbezeichnung sein kann. Auch dass es unsichtbare Behinderungen gibt, die behindern, musste ihnen erst ins Bewusstsein gebracht werden.

Behinderung, Bücher, Gedanken, Junioren

Bilderbuchmorgen

Unser Besuch gestern in der Ortsbücherei hat einen kleinen Schatz auf unseren Esstisch gespült.  Der König und die Nachtigall – ein Gedicht von Mascha Kaléko als Bilderbuch mit feinen schönen Bildern von Hildegard Müller

Ich bin großer Fan von Mascha Kaléko, bedauere es immer sehr, dass ihre Gedichte nicht öffentlich gezeigt werden dürfen. Vor Jahren hatte ich einmal eins im Blog stehen und habe prompt eine Abmahnung kassiert . 

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Vorm Haus ist ebenfalls ein Bilderbuchmorgen. Schon sehr herbstlich und empfindlich kalt. Die Farben verändern sich langsam und erste Kastanien liegen unten und auch schon auf dem Küchenbord. 

Carstens Stirn ist erstaunlich eben, aber das linke Auge ist zugeschwollen lilarot. „Du Mama, ich habe mindestens, wenn nicht mehr Schutzengel gehabt!“ „Wie viel waren es denn?“ „Na, für jeden Knochen einen!“

Behinderung, Junioren

das Bild

… wollt ihr nicht sehen!

Wir waren heute über Mittag mehrere Stunden in der Notaufnahme. Supernette Menschen dort. Ein Arzt aus dem Jemen – der Kerle sprach gleich von Bürgerkrieg und Huthi-Rebellen. Schon war das Eis gebrochen. Zum Glück nichts anderes!

Weswegen diese Stippvisite? Bin über den im Weg stehenden Rollstuhl gestolpert, mit Carsten auf dem Arm, und der Kerle hat sich mehrere Beulen und eine 3-cm-Platzwunde an der Stirn zugezogen. Die Wunde ist genäht worden.

Wir hatten Besuch und wollten diesen unsere Großstadt vom Wartberg aus zeigen. Eigentlich ein sehr schöner Anblick und das Wetter war prächtig. Ja, Pustekuchen – ich sehe den Rollstuhl nicht und fall drüber. Zum Glück konnte ich mich noch drehen, sodass der Kerle nicht frontal auf den Rücken gefallen ist.

Unser Besuch hat sich während der elend langen Wartezeit liebevoll um Wiebke gekümmert. Müde Krieger*innen grüßen! Dem Kerle geht’s gut, er sieht verwegen aus, macht aber schon wieder Sprüche …