Kuddelmuddel

Strandgut

Benjamin Myers Strandgut liegt hier schon seit Tagen. Heute hat uns mal wieder jemand versetzt, die Junioren sind (fast) zufrieden. Das Töchting meint nur, dass ich nichts tippen/schreiben soll, weil sie das nervt. 

So versuche ich zu lesen, mich auf das Buch zu konzentrieren. Gar nicht so einfach. Mama, so der Kerle, da ist ein Baufahrzeug. Reißen sie die Straße auf? In der Ortsmitte wird der Kreisel, samt Kanalisation erneuert. Wenn es nach meinem Sohn ginge, stünden wir dort stundenlang. So quatscht er mir halt auf der Terrasse ein Ohr ab. 
Meine Tochter rollt von einer Seite des Tisches auf die andere und zurück – jedesmal mit ihrem ganzen Equipment (2Trinkflaschen, ein Süßigkeitenschälchen, 3Schlümpfe und Tablet mit dazugehörigen Tablett). 

Ich könnte mich aufs Buch einlassen, wenn ich mir Ohrstöpsel gönnen würde.

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18:09 Uhr – Der Roman liest sich flott, ein Myers eben. Ich mag gestrandete Menschen und deren Beschreibung. Unaufgeregt mit klarer Sprache, was aber auch am Übersetzer liegt, erzählt er nonchalant eine Geschichte. Ich bin ja noch nicht weit, hoffe aber, dass ich weiterlesen kann.  

Bücher, Gedanken

füreinander, nicht gegeneinander

Bislang war das heute ein sehr durchwachsener Tag, mit Heulen und Zähnezusammenbeißen – aber auch mit Gesprächen, die gut bis sehr gut waren, besonders mit den Junioren. Das Töchting hat sich sogar in den Arm nehmen lassen und der Kerle hat fröhlich lachen können, beim miteinander spielen. Mein Kiefer ist dennoch extrem verspannt und heute Nacht wird’s heftig knirschen.

Der leidige Behördenbrief ist immer noch nicht geschrieben, aber Hilfe habe ich dafür bekommen. Es ist auf dem Weg, nur die Angst diesbezüglich ist noch nicht weg. Warum mich das so stresst!?

Mein Lesebuch habe ich in der Klinik vergessen. Na, zum Glück habe ich einen SuB*. Kann ich lesen? Mag ich lesen? Reicht meine Konzentration?

Mein Kontrollhirn macht Zwangspause – Perfektion ist Illusion – Kaffee ist allekalle – Tee schmeckt nach Wiesengrund mit Bachwasser und als ich nach Hause kam, hat mir die Haushaltshilfe ihr Vertrauen geschenkt und bekam meins gratis und aus vollem Herzen auf den Tisch gelegt.

Spät wird’s am Abend nicht werden. Die Junioren müssen leider um 21Uhr in der Falle sein, denn mein Licht leuchtet heute bestimmt nicht mehr lange. 

* Stapel ungelesener Bücher

Gedanken

dieses Buch

… ist eine Offenbarung!

Am Abend Nachmittag schreibe ich mehr darüber. Aber ich habe das Gefühl meine Geschichte zu lesen. 

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15:21 Uhr – Es ist ein Buch von einer Autistin geschrieben. Hier ist es wunderbar beschrieben. Schon bei den ersten Sätzen hätte ich weinen können, so sehr habe ich mich wiedererkannt. Für manch einen zu knapp geschrieben, aber wer mehr wissen will und Menschen im Autismus-Spektrum wollen mehr wissen, der/die wird weitere Literatur finden!