Behinderung, Junioren

Behindertenbespaßung

Laut Landesbehörde haben wir heute Nachmittag etwas gemacht, was nicht in den Rahmen der Teilhabe gehört – wir waren in einem großen Pflanzenmarkt. Dort sind Märchenstände und diverse Weihnachtsdekorationen. Schön anzusehen, es duftet zudem nach Anis, Zimt und Popcorn. Glühwein, Kinderpunsch und heißer Schokolade, Glitzerkram und Weihnachtssterne, Lichterglanz und Träume. Aber eigentlich war es *Ironiemodus an: Behindertenbespaßung *Ironiemodus wieder aus! Den Junioren hat‘s gefallen und das ist mir jeden Cent wert, den ich der Begleitung bezahlt habe.

Spaß, ach ja, den hatten wir auch!

Behinderung

aufregend

Ich fühle mich im Stich gelassen! Das Bundesteilhabegesetz ist für mich ein böhmisches Dorf. Ich habe kein Jurastudium und bin obendrein, was Behördenbriefe angeht immer schon ängstlich und überfordert gewesen. Es gibt auch niemanden, dem ich mich anvertrauen kann, weil die wenigen Menschen in meinem Umfeld ebenfalls mit dererlei überfordert sind. Die Abrechnung des Persönlichen Budgets steht an und die zuständige Behörde hat mir einige meiner eingereichten Unterlagen nicht genehmigt. Es sind Rechnungen einer Behindertenhilfsorganisation. Dazu gehört, dass Die Band nicht bezahlt wird weil es ja ein Privatvergnügen und eine Behindertenbespaßung ist. Ebenso sind die Freizeiten schon vor längerer Zeit radikal gestrichen worden und Ausflüge an denen behinderte Menschen am sogenannten normalen Leben teilhaben können, aber nicht mit gleichaltrigen nichtbehinderten Menschen zusammen, fallen laut Sozialamt auch nicht unter Teilhabe.  Das ist noch nicht einmal Integration. Ganz zu schweigen davon, dass es Inklusion ist. Das ist meiner Meinung nach Ausgrenzung und wir bewegen uns zurück ins tiefste Mittelalter.

Händeringend suche ich seit Jahren Helfer*innen. Seit Jahren werden sie weniger, nicht nur für mich. auch soziale Institutionen suchen immer wieder Helfer*innen. Es werden Erzieher*innen gesucht, Kranken-, Altenpfleger*innen, inzwischen auch Ärzte etc. pp. Die Sachbearbeiterin, mit der ich gesprochen habe, hat mir gesagt, wenn ich das nicht mehr leisten kann, müsste ich meine Junioren in ein Heim geben. Und dann? Drei s? Still, satt, sauber! Obwohl sauber, das möchte ich bezweifeln. Denn es gibt genügend Berichte, in denen aufgezeigt wird, das behinderte oder alte Menschen stundenlang in ihrer Scheiße liegen müssen, weil niemand da ist, der ihnen den Arsch abputzen kann. 

Ich bin nicht (mehr) politisch tätig und meine Kraft reicht auch nicht für ein politischen Engagement, aber diese Missstände sind eine humanitäre Bankrotterklärung. Menschen bleiben auf der Strecke, ganze Familien gehen vor die Hunde – Entlastung ist das nicht!

14:21 Uhr – wenn jetzt gleich die Junioren heimkommen sollte ich emotional wieder stabil sein. Aber ich habe ja noch andere Baustellen. Die Erbschaft meiner Eltern zum Beispiel und meine eigenen sozialen Probleme wegen dem Asperger-Syndrom.  Ich bebe nicht nur innerlich …

Behinderung, Gedanken, Junioren

Behinderung ist keine Krankheit

Immer wieder wird Behinderung mit Krankheit gleichgesetzt! Auch die Junioren werden so oft als krank bezeichnet. Nein, sie sind nicht krank – jedenfalls im Moment nicht – sie haben keine Erkältung oder Mumps oder Masern, haben auch kein Corona und herzkrank sind sie auch nicht. Sie sind so gesund, wie jeder andere Mensch auch gesund ist. 

Natürlich gibt es unter behinderten Menschen welche, die obendrein auch noch krank sind – Herzfehler haben, Epilepsie (obwohl da weiß ich nicht – ist das eine Krankheit?). Sogar auf dem Rollstuhl zu sitzen ist keine Krankheit und nur einen Arm zu haben auch nicht. Wer kognitiv eingeschränkt ist, der/die kann nur nicht so schnell oder anders denken, aber krank ist das nicht…