Alltag, Behinderung, Familie, Gedanken, Junioren

Gott erhalte mir meine Vorurteile

Diese Überschrift hatte ich schon einmal! Diesmal ist es anders und doch wieder nicht! Es geht um mein momentanes Hauptthema – um pflegende Angehörige und ihre nicht vorhandene Lobby. Es geht auch allgemein um Pflegekräfte und dass sie nicht gesehen werden. Dass alles, was sie machen ja wunderbar löblich ist, aber selten honoriert wird. Mir gehts dabei noch nicht einmal um Geld. Davon kann ich mir keine Freunde kaufen! Mir gehts darum, nicht übersehen zu werden. Ich fühle mich als Mutter manchmal nur als Mittel zum Zweck. Dass es meinen Junioren gut geht, dass sie zur Bandprobe kommen, dass die vollgepinkelten Hosen gewaschen werden etc. pp. Handlanger, aber bitteschön im Hintergrund. Nicht in die erste Reihe gehen, auf gar keinen Fall. Dass ich mich dann auch noch erdreiste Gedichte zu schreiben! Aber auch da beschleicht mich das Gefühl, dass diese kaum gesehen werden. Eifersüchtig bin ich auf andere Gedichteschreiber*innen. Es ist ja nur ein Hobby von einer unausgelasteten überlasteten Mutter, die sonst nichts zu tun hat.

Was ich hier im Blog schreibe, ist ein Bruchteil dessen, was bei uns passiert. Ohne Routine, die aber auch Arbeit ist, wäre hier schon längst Schicht im Schacht. Stellt euch vor, ihr hättet seit über vierzig Jahren eine*n zwei bis dreijährige*n zu versorgen. Stellt euch das einfach mal vor!

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Behinderung, Junioren

hypothetische Frage

Was ist besser, die eigene Blasenentzündung oder die vom Töchting? Ich plädiere da eher zur eigenen – macht lange nicht so viel Stress und Arbeit!

Dabei ist morgen sowieso betreuungsfreier Tag in der Werkstatt und ich habe noch nichts eingekauft. Wird lustig. Vor allem, eine logistische Herausforderung!

Nachtrag 9:30 Uhr: Ich bin traurig und erschöpft. Dem Kerle geht es gerade wieder halbwegs gut, da tut sich eine neue Baustelle auf. Manchmal möchte ich auswandern …

Behinderung, Bücher, Familie, Gedanken

jetzt ist die Sonne weg

Bis vor fünf Minuten war die Sonne da. Mit ihr mein schlechtes Gewissen, weil ich nicht alleine mit den Junioren spazieren gehen wollte.

Der Juniorensamstag ist formidable – ihnen gehts prächtig. Ich habe vorgelesen und lese nun abwechselnd Mascharoman und Sachbuch über AD(H)S und Aspergerautismus. Fasziniert mich beides! Berührt mich, regt mich an und auch auf. Mir öffnet beides die Augen. Ich schreibe, streiche durch, verdichte und rekapituliere …

Ein vertontes Gedicht von Mascha Kaléko

… und jetzt ist erst mal Ende Gelände!