Kuddelmuddel

Wo ist eigentlich mein Gott geblieben?

Wo ist er, der mich auffängt, wenn ich strauchle? Wo ist die Hoffnung auf ein Stückchen Mitmenschlichkeit? Momentan fällt es mir noch schwerer an ihn zu glauben, als nach dem Tod von MamS. Noch nicht einmal in der Kirche darf ich singen oder gar laut beten. Ich bete im stillen auch daheim und weiß nicht einmal, ob das irgendwo ankommt. Wie Jesus am Kreuz frage/rufe ich, warum er mich verlassen hat. Warum mir meine Zuversicht abhanden gekommen ist. Mein Glaube an das Gute ist ins Wanken geraten. Was geschieht? Ich bin müde. Meine Gedanken rotieren, werden immer mehr und finden keinen Weg nirgendwohin.

Was ist das für eine verrückte Zeit? Wo um alles in der Welt ist mein Gott geblieben?

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

9 Gedanken zu „Wo ist eigentlich mein Gott geblieben?“

  1. Ursula Grigo sagt:

    Ach, Petra,
    den Text könnte ich geschrieben haben ……

  2. gerda kazakou sagt:

    „Was ist das für eine verrückte Zeit“! Ja. Doch ist es nicht Gott, der sich abgewendet hat, sondern die Menschen haben sich abgewendet. Sie finden ihn altbacken. Sie glauben an „die Wissenschaft“. Na dann, viel Vergnügen!

  3. Verwandlerin sagt:

    Ich glaube Folgendes: Die Menschen sind allein dafür verantwortlich, das Gute in die Welt zu bringen. Auch am Schlechten sind wir schuld, nicht Gott. Gott richtet dann über unsere Taten.
    Manches bricht auch über uns herein, ohne dass jemamd „schuld“ hat. Wie wir uns dazu verhalten, zeigt unseren Charakter. Auch den mag dereinst Gott beurteilen.
    Der Glaube beruht auf Vertrauen, das schwankt manchmal.

  4. Grinsekatz sagt:

    Kann mich dem nur anschließen, was die anderen geschrieben haben. Wir sind es, die sich von Gott abwenden. Es braucht keine Kirche und keinen Gesang , um sich Gott nahe zu fühlen. Er ist in uns, in jeden einzelnen von uns. Wenn ich ihn nicht spüre, dann weil es mir an Aufmerksamkeit mangelt, wenn der Tag mit seinen irdischen Herausforderungen mich gefangen hält. Wenn familiäre Verpflichtungen mich an uralte Wunden erinnern, die, längst vernarbt, immer noch da sind. Gehe ich in die Stille mit mir, und sei es nur für ein paar Minuten, ändert sich das sofort und hält eine kleine Weile vor. Niemand legt den Schalter für mich um, in Richtung Glückseligkeit. Tagtäglich bin ich gefordert, mich neu zu verbinden, mit meinem Schöpfer. ER ist immer da, ich bin es, der sich abwendet.

    Du bist in guter Gesellschaft, glaube ich. Hier denken wir an uns, an dich, und vielleicht auch in beiden Richtungen. Und ER ist sowieso immer da 🙂

    Liebe Grüße.

  5. piri ulbrich sagt:

    an @lle: Gott ist für mich gegenwärtig. Er zeigt sich in den Menschen, die mir begegnen und in mir selbst und in meinem Handeln. Natürlich ist Gott keine Bittmaschine, machen müssen wir schon selber. Nur manchmal wünschte ich mir mehr sehende Augen – meine eigenen und die, der anderen.

    1. Der Wilhelm sagt:

      Das hast Du wirklich schön formuliert, Piri.
      Genau so sehe ich das auch.

  6. Paula sagt:

    Für mich existiert er nicht, es gibt die Liebe, das Wichtigste im Leben. Mir fehlt er nicht, ich kann trotzdem an das Gute im Menschen glauben und Verantwortung für meine Gedanken, Gefühle, mein Handeln und meinen Körper tragen. Und wenn ich Zweifel spüre, dann ist es mein Zweifel.

    1. Ursula Grigo sagt:

      Du glaubst nicht an Gott? An einen Schöpfer?
      (das ist eine neutrale Frage, keine Kritik)

      1. Paula sagt:

        Nein, nicht an einen personalisierten Schöpfer, eher an eine Energie, die das ganze Weltall erfüllt. Etwas Physikalisches, das wir spüren, aber nicht erklären können. An einen Urknall, bei dem wir nicht wissen, was davor war. Gott ist ein Versuch der Menschen sich die Existenz der Welt zu erklären, schlimmstenfalls dafür, ihre eigene Verantwortung und das Gefühl des Alleinseins wegzuschieben.

        Es gibt keinen Gott, der auf mich aufpasst oder mich begleitet, das weiß ich schon, seitdem ich 10 Jahre alt bin.

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