Gedicht, Kuddelmuddel

Wenn der Tag zu Ende geht

 

Warum zeige ich die geschriebenen Gedichte nicht mehr – oder fast nicht mehr? Sie wurden mir gestohlen. Ich lasse mir ungern mein Eigentum wegnehmen …

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Sehr, sehr hoffe ich, dass ich nicht so werde wie meine Mutter. Kein Kind möchte werden, wie seine Eltern und wenn man sich auch noch so liebt! Ob es Liebe ist? Erinnern kann ich mich nicht, dass meine Mutter mir einmal dieses sagte; dass sie mich liebt. Auch auf provozierende Fragen meinerseits kam nicht einmal, dass sie mich gern hat. „Du bist doch meine Tochter, das sollte dir reichen!“

Der Enkel und die Großmutti – selten habe ich Menschen erlebt, die so unterschiedlich in ihrer Empathie sind. Zum Abendessen gab es Pizza mit Käse und Wein für die Großen – wahrscheinlich ein bisschen zu viel des Guten für mich, denn Käse hat Histamin – besonders der leckere Parmesan  – und leider war auch der Wein (obwohl es ein Riesling war) nicht wirklich frei davon. Wer hier schon länger liest, weiß, dass ich diverse Intoleranzen habe, unter anderen auch eine Histaminunverträglichkeit. Macht keinen Spaß plötzlich knallrot zu werden, Nase verstopft zu bekommen, juckende Fußsohlen und heiße und kalte Wechsel in sekündlicher Abfolge zu haben. Carsten meinte lapidar, aber sehr mitfühlend: „Mama, hät’ste den Wein weggelassen…“ Dabei war es nur ein winziger Schluck, denn  manchmal reicht ein Fingerhut voll. Warum? Das wissen nur die Götter! Meine Mutter hat es scheinbar nicht mitbekommen – sie sieht es nicht, sie merkt nicht, wenn es anderen schlecht geht. Andersrum aber auch, sie merkt es nicht, wenn es anderen gut geht! Sie zeigt keine Gefühle und ich weiß bis heute nicht, was da schief gelaufen ist. Wohl fühlt sie sich nicht in ihrer Haut.

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Statt schwimmen waren wir in der Kunsthalle Würth. Die Junioren werden noch, nein sie sind es schon, Kunstkenner. Inzwischen kann sogar Wiebke vor einem Objekt stehen und erzählen warum ihr dies Bild oder die Skulptur gefällt oder nicht… Andere Besucher sind oftmals fasziniert und verblüfft zugleich. Ich bin wahnsinnig stolz!

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Gute Nacht, schlaft gut und merkt euch eure Träume.

 

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

3 Gedanken zu „Wenn der Tag zu Ende geht“

  1. Paula sagt:

    Es ist schwer zu glauben, dass die Eltern nicht lieben können, nicht wussten wie das geht und auch nie wirklich von Herzen geliebt haben. Sie konnten nichts dafür, denn auch sie wurden von ihren Eltern nicht geliebt.

    Und die Kinder können gar nichts daran ändern, so sehr sie sich auch Mühe geben, „liebenswert“ zu sein.

    Love is all you need (https://paulacolumna.wordpress.com/2009/11/21/love-is-all-you-need//, sangen schon die Beatles.

  2. Claudia Sperlich sagt:

    Das mit den Gedichten ist sehr schade.

    Auf Deine Junioren kannst Du stolz sein, ich finde großartig, daß sie so kunstbegeistert sind. Du schreibst ja öfter mal von Museumsbesuchen. Möge es noch viele davon geben!

  3. christine b sagt:

    scheußlich und gemein ist so eine histaminintoleranz! 🙁
    nächstesmal muß mozarella auf die pizza. 🙂
    dass deine kinder kunst lieben, verstehen und drüber sprechen finde ich wunderbar. kannst stolz auf die beiden sein!
    deine mama wird dich lieben. irgendwo ganz innen, wo sie es selber nicht vermutet.
    aber sie kann es nicht zeigen und sagen schon gar nicht. das hat sie wahrscheinlich nie gelernt. umso schöner, dass du deinen kindern deine liebe zeigen kannst!

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