Allgemein, Behinderung, Kuddelmuddel

Was wisst ihr, dass ihr urteilt?

Das könnte auch ein Bibelwort sein! Was wisst ihr von dem, was gestern bei uns in der Kirche geschehen ist? Doch nur das, was ich geschrieben habe und ein bisschen etwas über meine Befindlichkeit. Was war – was wirklich war, unter welchen Umständen, mit welchen Vorzeichen und Erwartungen auf verschiedensten Seiten – das wisst ihr doch gar nicht. So entstehen Gerüchte.

So werden Menschen vorverurteilt – nur von Hörensagen.

Dass ich traurig war, ist Fakt, das weiß ich. Ich vermute auch – und da weiß ich schon nicht, ob es stimmt – ich vermute, dass der Pfarrer mit gutem Gewissen das gesagt hat, was er gesagt hat. Unabsichtlich mich getroffen hat. Die Botschaft war die richtige, nur war sie viel zu komprimiert und mit einem Satz nicht vollständig. Er sagte, dass wir Freunde suchen, die etwas mit uns unternehmen. Nicht was wir unternehmen, nicht Carsten richtig vorgestellt – nur dass es der behinderte Mann ist, der immer Amen sagt – nur dieser eine Satz und dass sich potentielle Freunde an mich (die Mutter) wenden können. Nicht eine Adresse oder sonst ein Hinweis zur Kontaktaufnahme. Wir standen da und Carsten wurde gefragt, ob er noch etwas sagen wollte. Aber bevor er noch Luft holen konnte, ging es weiter im Text…

Darüber kann man urteilen. Aber auch das ist nur eine Seite von vielen Wahrheiten. Jeder Besucher hat es anders gesehen, hat seine eigene Wirklichkeit, hat es anders gesehen und gehört. Mich hat es getroffen/betroffen gemacht, ich hatte starke Gefühle.

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Was heute ist, wird sich zeigen – vielleicht nur Biergarten oder gar nichts!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

12 Gedanken zu „Was wisst ihr, dass ihr urteilt?“

  1. Wechselweib sagt:

    Es tut mir leid, falls ich zu hart war in meiner Rede. Wünsche dir tollen Tag!

    Eine Freundin feiert heute Geburtstag mit Picknick auf der Neckarwiese. Gehe gleich los und freue mich.

    1. piri ulbrich sagt:

      Alles gut – auch du hast im besten Wissen kommentiert und wolltest mich trösten.

      Viel Spaß beim Picknick. Der Tag wird ein königlicher und am Neckar ist es bestimmt herrlich – da weht immer ein Lüftchen! Kaffeebucht – ich glaub’ das ist es, dahin werden wir heute Nachmittag gehen/rollen. Danke, für den Denkanstoß!

      1. Wechselweib sagt:

        Gerne!

  2. B sagt:

    Ich hatte extra nicht kommentiert, weil ich es nicht wirklich verstanden hatte. Jetzt schon. Für mich hat er den falschen Job gewählt. Seine Macht liegt in Worten. Und daraus erfolgen Taten.

    1. piri ulbrich sagt:

      Ja, seine Macht liegt in Worten. Bei dem Vorgespräch, das es tatsächlich gab, Zuhause bei mir sagte er, dass er keine Helfer backen kann und dass wir zu hohe Erwartungen hätten, zu anspruchsvoll seien. Dabei habe ich und die Junioren nur den Anspruch, dabei sein zu können, mitmachen zu können und nicht nur Zuschauer zu sein.
      Schwer, sehr schwer das auszudrücken, denn Freunde kann er wirklich nicht backen. Aber vermitteln – Menschen gegenseitig bekannt machen und nicht nur verkünden!

      1. B sagt:

        Ich wunder mich, warum er den Job angenommen hat. Ist es einfacher, hungernden Kindern in Afrika zu helfen als Mitgliedern seiner eigenen Gemeinde. Ich denke, er hat Berührungsängste, mag sie sich aber nicht eingestehen.
        Das ist keine Vorverurteilung sondern Analyse seines Verhaltens

        1. piri ulbrich sagt:

          Ich weiß es nicht! Es gibt viele einsame Menschen auch hier in der Gemeinde und es gibt sicherlich auch welche darunter, die zu uns oder zu einem der Junioren passen würden. Als Pfarrer kennt er mehr Menschen und schaut auch hinter verschlossene Türen – ich erhoffte mir, dass er Türöffner wäre. Er muss ja nicht selber ran…

          Es ist schade und schmerzt mich sehr!

          1. B sagt:

            Das Problem liegt aber bei ihm. Vielleicht kannst Du selbst einen kleinen Aufruf an einem schwarzen Brett in der Kirche posten. A la wer hat Lust mit mir und meinen Kids mal spazieren zu gehen….o.ä. klein anfangen

            1. piri ulbrich sagt:

              Ja, genau das habe ich vor – mal wieder. Und einen neuen Aushang in den ortsansässigen Geschäften werde ich schreiben!

            2. B sagt:

              Und ich kann nur für mich reden. Wenn man zu viel von mir erwartet, mache ich auch gern einen Rückzieher. Was für Dich normal ist, das müssen andere erst lernen. Ich bin mir sicher, dass es in Deiner Gemeinde Interessierte gibt, die von dieser Beziehung profitieren.
              Und Freundschaft muss wachsen…

            3. piri ulbrich sagt:

              Es wird wohl ein Paar Schuhe draus, wenn es heißt: Wenn ich denke, dass man zu viel von mir erwartet …
              Ich habe kein Ärmelschütteln erwartet und dann stehen 10 Leute zur Auswahl bereit.

              Ich denke, wir verstehen uns – ich habe keine Wunder erwartet, nur ein bisschen Beziehungen.

            4. B sagt:

              Ich habe das verstanden….ob dein Pastor auch, zweifel ich an.

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