Gedanken, Kuddelmuddel

ne, ne, ne, ne

Ausgerechnet am Samstagmittag muss der nette Nachbar anfangen seinen Rasen zu mähen. Er wird auch meine Wiese mähen und ich werde ihn nicht daran hindern – Gänseblümchen wachsen wieder! Der arme Rasenmäher ächzt, mein Töchting meint: „Der muss mal geölt werden!“ Der Kerle: „Ne, der ackert einfach nur, weil das Gras so hoch ist!“

Halozskulptur und passendes Bild
Bild (Hinterglasmalerei) und Holzskulptur

Erinnerungen kommen und gehen. Mein Vater hat heute Geburtstag! Er hat selten Rasen gemäht. Bei uns daheim war Wildwuchs angesagt und am liebsten hätte er die Wiese voller Blumen gehabt. Bunt und vielfältig! Aber auch das machte viel Arbeit und statt im Garten zu werkeln wollte mein Vater lieber in seinem Atelier sein und malen, oder schnitzen, oder bildhauern, oder basteln. Still sitzen konnte er nicht. Wenn er mal saß, dann schlief er auch schon! Mein Vater war nicht der beste Vater, er bildete sich das zwar ein, aber er war ungerecht. Was ihn nicht interessierte, das machte er runter. Mit Gedichten konnte er nichts anfangen: „Das ist doch nur Gerede, was soll ich damit?“ Mich hat‘s gekränkt, mochte und mag es immer noch, gerne lesen und schreiben. „Mal lieber ein Bild oder tu was mit deinen Händen!“ Mein Vater, der Lehrer war, war eigentlich ein Handwerker und Künstler.

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

5 Gedanken zu „ne, ne, ne, ne“

  1. karfunkelfee sagt:

    Zu Gedichten haben nicht alle Zugang. Eigentlich nur Wenige…

    1. piri sagt:

      Er mochte auch meine Aufsätze und Geschichten nicht…

      1. karfunkelfee sagt:

        Ja, das kenne ich. Meine Mutter konnte auch nix mit meinem Geschriebenen anfangen. Obwohl sie Geschichten und Gedichte liebte und ich ihr so viel schrieb. Das tat mir weh. Doch es war eben so und ich musste es akzeptieren.

        1. piri sagt:

          Meiner Mutter habe ich einmal einen ganzen Stapel Gedichte geschenkt, sie hat ihn ungelesen weggeworfen. Es hat geschmerzt ohne Ende! Ich kann deinen Schmerz nachempfinden.

          1. karfunkelfee sagt:

            Ja, der Moment, wenn sich manche Blicke über Entfernungen und Landmeere hinweg treffen, ist tröstlich, warm
            und schön.

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