Behinderung

morgens

Ich bin wach, bin schon lange wach und sollte/könnte eigentlich noch schlafen – so, wie meine Junioren. Ob mein Schlaf gut war? Keine Ahnung! Ob es der, der Junioren ist, weiß ich auch nicht. Es ist grau draußen. Heute ist zumindest kein strahlender Herbst. Wolken und Regen – ich müsste raus gehen, so könnten die innerlichen Tränen auch an die frische Luft. Dieses schlechte Gewissen, das ich ständig mit mir herumschleppe, obwohl Carsten, als auch Wiebke gerade gut versorgt und zufrieden sind – das schlechte Gewissen ihnen etwas vorzuenthalten, das kann mir niemand (ab)nehmen. Sie sollen etwas erleben und ich kann‘s ihnen nicht bieten.

Es ist ja schon wieder alles ambivalent. Beide erleben, machen, erfahren eine ganze Menge im Rahmen meiner und ihrer Möglichkeiten. Mir schwebt aber mehr vor. Bin ich größenwahnsinnig? Dabei möchte ich nur einmal mit ihnen frühstücken gehen. Was das für ein Aufwand ist, das können sich Eltern vorstellen, die kleine Kinder haben – aber sobald die Herrschaften wach sind, gebadet haben und angezogen sind, werde ich sie mir schnappen und unter Leute gehen. Aber erst gucken, ob sie überhaupt wollen …

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

2 Gedanken zu „morgens“

  1. Paula sagt:

    Größenwahnsinnig bist Du nicht. Aber denk doch mal an die sechziger/siebziger Jahre, da war ein Ausflug in die Umgebung einmal im Monat schon ein Abenteuer, und Frühstücken ging kein Mensch. Die Ansprüche sind auch gestiegen und das Jammern geschieht auf hohem Niveau. Und das schlechte Gewissen ist völlig überflüssig, weil Deine Kinder das ja noch nicht einmal fordern.

    1. piri ulbrich sagt:

      Es ist mir schon klar, dass das Jammern auf hohem Niveau stattfindet. Dennoch möchte ich den Junioren etwas bieten, damit sie nicht immer nur Tablet spielen. Mein schlechtes Gewissen, das weiß ich natürlich, ist völlig unnötig – trotzdem ist es da!

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