Gedanken

Ist das Kunst oder kann das weg?

Bei so vielen Beiträgen in Blogs ging mir dieser Spruch durch den Kopf. Aber Kunst ist, wie Schönheit, relativ. Manch einer mag es, ein anderer findet es geschmacklos oder gar fürchterlich. Kunst und Schönheit liegt im Auge des Betrachters!

Doch wenn ich zum wiederholten Mal die Kunst nicht verstehe – muss man das überhaupt, soll sie einen denn nicht nur gefallen? Ich glaube, so einfach ist das nicht. Kunst soll auch zum nachdenken anregen. Nur, wenn sie aufregt, was ist dann? Kunst kommt von Können, denn wenn man es nicht könnte, wäre es Wunst! Aber was muss man können? Sein Machwerk in der einen oder anderen Weise verkaufen? Ist das auch schon Kunst? Und je mehr Menschen einen kennen und diese dann Beifall klatschen, ist das dann schon Kunst? Es gibt doch Kunst im Verborgenen und die ist gar nicht mal schlecht.

Momentan beschäftigt mich das schon sehr, weil ich total unsicher bin wegen meiner Gedichte – von meinen Scherenschnitten und kleinen Zeichnungen ganz zu schweigen. In unserem Rathaus hängt gerade Kunst, die handwerklich nicht gut gemacht ist – aber hat Picasso* immer handwerklich gut gearbeitet? Zu Kunst gehört wahrscheinlich noch viel mehr. Nicht nur eine gewisse Popularität! Aber was?

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*Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist nur, ein Künstler zu bleiben, während man erwachsen wird. Pablo Picasso

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

14 Gedanken zu „Ist das Kunst oder kann das weg?“

  1. mijonisreise sagt:

    Leidenschaft … Herzblut … Eine Vision von dem, was man „erschaffen“ will. Ich denke, das gehört zur Kunst.

    1. piri ulbrich sagt:

      Dass Kunst gemacht wird, darum geht es mir nicht. Ist natürlich auch wichtig. Aber es geht mir darum, dass das auch gesehen und gewürdigt wird und da wird oftmals vieles übersehen und manches hochgejubelt, was offensichtlich Schrott ist!

      1. Christel sagt:

        Gibt es einen Zusammenschluss bzw vielleicht einen kunstverein in erreichbarer Nähe indem du Menschen findest die gleiches denken gleiches wollen und jeder macht seine Kunst so dass man dort im Austausch bleibt?

        1. piri ulbrich sagt:

          … und wann soll ich da hingehen? Ich muss die Zeit dazu haben und die Gelegenheit. Morgens, wenn ich Zeit habe, haben andere Menschen keine oder wollen nicht.

          Du liest doch nicht erst seit gestern meinen Blog!?

  2. mijonisreise sagt:

    Da stimm ich dir vollkommen zu. Schwer, Kunst in jeglicher Form ist halt individuelle Geschmackssache.

  3. Ulli sagt:

    Was Kunst ist und was nicht, was sie kann, soll oder nicht, das sind Fragen, die schon häufig bewegt wurden, auch in Bloghausen. Kunst muss nicht zwingend „schön“ sein, aber zu einem zweiten Blick herausfordern, das wäre aus meiner Sicht schon einmal gut. Auf jeden Fall soll sie aber berühren, zum Nachdenken und Nachspüren anregen, ob nun bei Bildern, Skupturen, literarischen Werken oder auch in der Musik.
    Ich unterscheide ausserdem zwischen Handwerk und Kunst, auch wenn sich hier die Grenzen verwischen.
    Herzliche Grüsse
    Ulli

    1. piri ulbrich sagt:

      Ohne Handwerk ist Kunst nur kurzlebig – so sehe ich das. Meine Fragen sind subjektive: Wie macht man Kunst publik? Liegt’s auch am Kunstschaffenden? Oder am Umfeld? An einem Protegés? Warum wird manche Kunst nicht als Kunst erkannt bzw. nicht ausreichend (!) gewürdigt? Kunst hat sicherlich auch etwas mit Zeitgeist zu tun und mit den Kreisen, in denen sie sich bewegt …

      1. socopuk sagt:

        Ich glaube der Kunstmarkt ist von Grund auf unfair, unberechenbar und von Zufällen, Marketing und (positiver wie negativer) Selbstdarstellung geprägt. Das hängt sicher mit der maximalen Vermischung von persönlichen und finanziellen Interessen zusammen, und mit dem subjektiven Wert der Werke: Schönheit, emotionale Bindung, Statussymbol, etc.

        Selbst bei den historischen KünstlerInnen gräbt ja manch ein Kunsthistoriker noch unbekannte Berühmtheiten aus, die bis dato noch keine Lobby hatten und jetzt auf einmal Interessant werden, weil die Stadt 800 Jähriges Jubiläum feiert und man noch einen historischen Künstler im Portfolio braucht…

        Das wichtigste ist glaub ich, dass man selbst als KünstlerIn weiß warum man seine Kunst macht. Gerechtigkeit kann man in dem Bereich nicht erwarten, alles viel zu subjektiv. Ausser, du machst die Forderung nach Gerechtigkeit zu deinem künstlerischen Programm, und sorgst damit für Aufmerksamkeit?

        Bit Vejle ist auch so ein Fall – hätte ihr Kollege sie nicht entdeckt und genötigt zu veröffentlichen, die Scherenschnitte lägen immernoch unterm Teppich. Und auch sie hat sich danach eigene Chancen erarbeitet, zb die Eröffnung des Museums in dem ihre Werke als Dauerausstellung zu sehen sind. Auch ne Möglichkeit, Publikum zu erreichen.

        Nachdenklich-Herzliche Grüße,
        Anna

        1. piri ulbrich sagt:

          Danke Anna, für deinen schönen ausführlichen Kommentar. Du sprichst mir aus der Seele.

  4. rebecca sagt:

    Zitat: „… und wann soll ich da hingehen?“

    Antwort:zum Beispiel, wenn Deine Junioren in der Lebenshilfe Werkstatt sind.

    1. piri ulbrich sagt:

      Darf ich mal lachen? Ist dann jemand dort oder stehe ich vor verschlossener Tür? Und dann kommt zusätzlich mein Aspergersyndrom ins Spiel.

    2. piri ulbrich sagt:

      Übrigens: ein Mann auf dem Gravatar und ein Frauenname! Fake oder was?

      Außerdem sind meine Junioren nicht in der Lebenshilfe Werkstatt!

  5. Paula sagt:

    Mir gefällt am besten der Kunstbegriff von Joseph Beuys: https://de.wikipedia.org/wiki/Erweiterter_Kunstbegriff
    „Ist das Kunst oder kann das weg?“ soll ja mal eine Putzfrau in einem Museum gefragt haben angesichts einer Plastik von Beuys aus Fett und Filz.
    Ich persönlich beurteile kreative Werke intuitiv nach Geschmack und lasse mich von keinem Kunstbegriff einschränken.

  6. Der Emil sagt:

    Du weißt, wie sehr ich immer an meinen Texten zweifle (glaube ich). Und „Kunst“ ist überhaupt nicht so groß, mächtig, abgehoben, wie ich oft denke: Volkskunst, naive und abstrakte Malerei, Fotografie – überall dort finde ich Sachen, die ich auch kann (ja, sogar Malerei, obwohl ich weder zeichnen noch malen kann), aber nicht herzuzeigen wagte, wenn ich solche Werke denn schaffen würde.

    Das „warum“ ist mittlerweile wichtig für mich, der Drang zu Entäußerung, zur Mitteilung an Andere, an die Welt.

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