Einsamkeit

Einsamkeit ist wie ein Regen.
Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen;
von Ebenen, die fern sind und entlegen,
geht sie zum Himmel, der sie immer hat.
Und erst vom Himmel fällt sie auf die Stadt.

Regnet hernieder in den Zwitterstunden,
wenn sich nach Morgen wenden alle Gassen
und wenn die Leiber, welche nichts gefunden,
enttäuscht und traurig von einander lassen;
und wenn die Menschen, die einander hassen,
in einem Bett zusammen schlafen müssen:

dann geht die Einsamkeit mit den Flüssen…

Rainer Maria Rilke

….

Das passt besser als Gernhardt. Man kann nämlich auch unter Menschen sehr einsam sein! Als wir gemeinsam alleine Zuhause waren, hat sich das Gefühl ein bisschen verflüchtigt.

Kategorien: Gedanken, Gedicht

3 Kommentare

  1. Gefällt mir nicht.

    Die vergebliche Nähe. Tiefgreifend.

  2. Würden die Flüsse die Einsamkeit bloß wegtragen, aber meistens verbreiten sie sie nur.
    Mitten drin im Getümmel und doch ganz für sich, wie hinter Glas

  3. Ja – man kann unter Menschen sogar viel einsamer sein als alleine.

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