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Eine Rabengeschichte

Frau Rabe saß im Rabennest,
ganz fest auf ihren Eiern.
Sie brütete – und brütete,
es war ihr nicht nach feiern.

Warum bin ich denn gar so schwarz?
Ich wär gern etwas bunter.
Doch diese Unzufriedenheit
die zog sie richtig runter.

Ach, wenn ich doch ne Amsel wär
könnt wenigstens ich singen,
doch mehr als eine Krächzerei
will mir niemals gelingen.

Bald war sie richtig depressiv,
das machte sie nicht bunter.
Sie war nur mächtig missgelaunt,
so geht’s auch uns mitunter.

Dann kam der Rabenmann nach Haus,
ein stolzer Rabenvater.
Sie klagte und er fragte sie:
Was soll denn dies Gelaber?

Sei stolz, dass du ein Rabe bist,
auch du glänzt in der Sonne
und schlüpfen unsre Kinderlein
wird das die größte Wonne.

Da weinte vor Erleichterung
die schwarze Rabenmutter
und sprach ihr schönsten Rah – rah – rah
und alles war in Butter.

©Gabi und ich – Gesprochen von mir

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

4 Gedanken zu „Eine Rabengeschichte“

  1. Christel sagt:

    Schönes Gedicht
    …sehr gut gesprochen.
    Das erhellt meinen Tag
    Liebe Grüße

  2. gerda kazakou sagt:

    eine feine Fabel! und toll gereimt …

  3. Paula sagt:

    Na, das ist doch ringelnatzig!

    1. piri ulbrich sagt:

      Das ist ein schönes Kompliment.

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