Behinderung, Kuddelmuddel

draußen und drinnen

Draußen dudelt irgendwelche elektronische Musik. Ich bin nicht auf der Höhe der Zeit! Ab und zu könnte ich das sogar auch hören – vielleicht sogar gerne, denn es sind eingängige Töne. Auf die Dauer wäre mir das zu langweilig und eintönig. Doch wahrscheinlich ist es genau die richtige Musik für hart arbeitende Gartenbauer. Diese schaffen wie die Brunnenputzer. Der schafft, wie ein Brunnenputzer heißt es im Südwesten gerne über fleißige und arbeitsame Menschen. Ein Sprichwort, das den Nagel durchaus auf den Kopf trifft.

Erklärung: Das Brunnenputzen war ein wirklich hartes Stück Arbeit. Brunnen mussten regelmäßig gereinigt werden, um die Wasserqualität zu gewährleisten. Zunächst wurde die Brunnenröhre von allerlei hinein gefallenem Unrat freigeräumt. Eine schwere Arbeit, zu der oft mehrere kräftige Personen nebst Zugtieren eingesetzt wurden. Dann wurde der Brunnen trocken geschöpft. Hierbei musste man schneller Wasser heraus befördern als neu in den Brunnen einfloss. Der Brunnenputzer bürstete und spülte die Wände und die Sohle so lange, bis das Spülwasser klar blieb. Während dieser Zeit musste ständig weiter geschöpft werden, sodass er seine Arbeit unter höchstem Zeitdruck und möglichst ohne Pause verrichtete. Die Verletzungsgefahr war wegen der schnell auf- und abfahrenden Schöpfeimer groß. Je kürzer sein Aufenthalt unten war, desto besser, denn es drohte der Erstickungstod durch Gasansammlung.

Sie sind fleißig, wenn mir auch das Ergebnis nicht gefällt. Aber ich wohne hier nur zur Miete und habe bei größeren Projekten am und ums Haus herum keinen Einfluss. Hauptsache für mich ist, dass sie keine Wüstenei hinterlassen und dass sie wenigstens ein paar neue Pflanzen setzen. Krach ist, der Bagger brummt, Bohrhammer brauchen sie hoffentlich keinen mehr, aber das Ratschen der Steine geht mir durch Mark und Bein. Durch diese Bauarbeiten ist uns unser Hauptweg versperrt – sprich, wir kommen mit den Rollis nur über Umwege zum Auto. Einmal ums Karree! Helfer kommen nicht rein, Gäste finden den Eingang nicht und wie die Ernährungsberaterin heute da durch kommen kann, kann ich noch nicht genau sagen.

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Drinnen herrscht auch ein bisschen Chaos. Wiebke liegt im nassen Bett und will nicht aufstehen. Carsten pooft noch. Mein Töchting beschwert sich lautstark über den Krach und macht im Gegenzug selber welchen. Zeit für Action! Mein Kaffee ist alle. Habe keinen Kaffee mehr daheim. Schlecht geplant! Außerdem ist es drinnen wärmer als draußen und momentan noch ziemlich entspannt. Minna muss nachher gleich rattern – waschen und draußen kann ich die Bettwäsche nicht aufhängen, auch wenn die Junioren luftgetrocknete Überzüge zu gerne hätten …

… ich frage jetzt den Nachbarn, ob er Kaffee für mich hat! Euch wünsche ich einen Bilderbuchtag zum ausmalen, ganz nach euren Ideen.

 

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

3 Gedanken zu „draußen und drinnen“

  1. Wechselweib sagt:

    Ich mal schon mal …

  2. gerda kazakou sagt:

    kein Kaffee? O, das ist schlecht an solchem Morgen. Wünsche gutes Durchhaltevermögen!

    1. piri ulbrich sagt:

      Kaffee hatte ich inzwischen. Cafe au lait – aus einer großen Tasse. Lecker!

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