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der Montag, der ein Sonntag ist

Die Gedanken schweifen. Oft bin ich nicht da, wo ich sein sollte. Der Tod der Beinahefreundin macht mir zu schaffen. Wenn etwas plötzlich kommt, überwältigt das mich immer sehr. Zumal Carsten sehr wechselhaft ist. Heute Morgen kam er wieder gar nicht hoch. Sah aus, wie ein Ziegenkäse – bleich und konturlos. Am Nachmittag sprühte er und wickelte die jungen indischen Frauen charmant um seine kleinen langen Finger. Jedes Kompliment saß. Sogar sein rudimentäres Englisch war einwandfrei verständlich. Alle um ihn herum starrten verblüfft staunend und der Kerle hat es mal wieder allen gezeigt!

Jetzt hockt er vor mir auf dem Teppich und erzählt mir einen vom Pferd! Auch sieht er besser aus. Dünn zwar, aber frisch und vor allem munter.

Meine Gedanken sind unterwegs. Während ich die Fußball WM der Frauen nur mit einem halben Auge und nur als Geräuschkulisse verfolge, bin ich eigentlich schon im Bett. Meine Wunde am linken Unterarm schmerzt – das wird eine nette Narbe werden – und da ich kein, für mich verträgliches Schmerzmittel im Haus habe, muss ich Suggestivkräfte mobilisieren. Oder Ist das vielleicht Humbug? Das mit der Suggestion? Zumindest sollte ich mein Schmerzempfinden sehr runterfahren. Aber es ist erst halb acht und ich kann noch nicht ins Bett – meine Junioren würden, zu Recht, den Aufstand proben!

Einatmen, ausatmen, den Schmerz wegatmem. Gelingt mir ganz gut! Da dürfen die Gedanken gerne mal auf Wanderschaft gehen!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

4 Gedanken zu „der Montag, der ein Sonntag ist“

  1. gkazakou sagt:

    gelesen.

  2. Ursula sagt:

    Liebe Grüße an euch—– das erste Mal vom neuen PC

    Ich wünsche euch trotz des Wetters einen schönen Pfingstmontag.

    Ich muss dringende liegengebliebene Arbeit aufarbeiten. (wenn du also heute an mich denkst, gib mir jedes Mal einen Tritt in den Hintern).

  3. Paula sagt:

    Ich glaube an Suggestivkräfte, kann sogar mit meinen Zähnen reden, wenn sie schmerzen, in etwa so: „Ja, ist ja gut, Deine Meldung ist angekommen, ich kümmere mich um Dich, morgen habe ich einen Zahnarzttermin, nun hör schon auf!“ Und wenn es dann immer noch zu weh tut, greife ich ganz schnöde zu Ibuprofen.

    1. piri ulbrich sagt:

      Das sollte ich tunlichst vermeiden zu Ibu und anderen Schmerzmitteln zu greifen – und Opiate sind bei einem Ratscher völlig übertherapiert!

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