Kuddelmuddel

Akzeptanz

So langsam begreife ich, dass es mir in meiner Beziehung zu anderen Menschen nicht hilft, wenn ich so tue, als wäre ich jemand, der ich nicht bin, nur um anderen zu gefallen. Es hilft nicht, ruhig und freundlich zu tun, wenn ich eigentlich wütend und ärgerlich bin. Es hilft nicht, immer eine Antwort zu haben und immer alles selber zu machen, wenn ich weder weiß, was ist, noch es machen kann. Es hilft auch nicht, den liebevollen Menschen zu spielen, obwohl ich gerade voller Zorn bin. Es hilft mir nicht, so zu tun, als sei ich gesund, wenn ich huste, wie ein Brüllbär.

So wie ich verstanden habe, dass ich meine Ängste äußere, so fühle ich, dass ich mir selbst und den Umständen gerechter werde, wenn ich mir erlaube, so zu sein, wie ich bin – mit abgebrochenen Ecken und scharfen Kanten. Es wird nicht allen Leuten gefallen. Aber es steht ihnen frei, selber so zu handeln, wie es ihrer momentanen Situation entspricht. Wenn ich mich so, wie ich bin, akzeptiere, mich annehme, dann ändere ich mich und werde ehrlicher, mir selbst gegenüber und den anderen auch …

Schauspielen ist etwas schönes, aber im wahren Leben hat es nichts zu suchen!

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨ Hier gibt es die Möglichkeit etwas in den, wenn auch nur virtuellen Hut zu werfen. Herzlichen Dank!

16 Gedanken zu „Akzeptanz“

  1. Barbara sagt:

    Warum auch schauspielern, langfristig wird es eh nicht funktionieren.

    1. piri ulbrich sagt:

      Doch, es geht! Viel Menschen machen es und verbiegen sich, um anderen zu gefallen. Ich bin mir sicher, es sind mehr, als wir denken!

      1. B sagt:

        Ich glaube aber nicht, dass es zufrieden macht und die Freundschaften sind hohl.
        Sicherlich schauspielert jeder ab und zu. Wenn ich jemanden nicht mag, sage ich nicht, ich finde dich blöd, wir passen nicht zusammen. Ich gehe dieser Person freundlich aus dem Weg.

        1. piri ulbrich sagt:

          …und wenn du diesen Menschen nicht aus dem Weg gehen kannst? Wenn du mit ihm zusammenarbeiten musst? Wenn dich das fertig macht und du eventuell davon krank wirst? So ist es mir passiert. Schauspielern oder einen Eklat riskieren? Ich habe eine Weile gespielt und dann ging die Bombe hoch.

          1. Barbara sagt:

            Früher nannte man das Rollen. Im Grunde gehört das zum Menschen. Du bist anders zu den Junioren als zu uns.
            Wenn ich mich mit Menschen umgeben muss, mit denen ich nicht klar komme, halte ich mich emotional distanziert von ihnen. So funktioniert es für mich. Es ist aber auch kein Schauspielern, eher eine Umgangsstrategie.

            1. piri ulbrich sagt:

              Es hat nicht mit dem Umgang zu den Junioren zu tun, sondern mit dem, wie ich sie in der Gesellschaft verteidige – ehrlich und kompromisslos! Und was anders sind Umgangsstrategien, als sich anders geben, als man ist?

  2. Rabenzahn sagt:

    Darüber habe ich kürzlich mit meiner besten Freundin gesprochen. Eine der ganz wenigen, bei der ich nicht das Gefühl habe, in eine Rolle schlüpfen zu müssen. Man ist oft so gefangen in eigenen und fremden Erwartungen, dass man sich selbst aus den Augen verliert und kaum noch weiß, was echt ist. Ich wünsche Dir gutes Gelingen! Vielleicht hilft es auch anderen, ihre Unsicherheit im Umgang mit Dir ein wenig abzubauen, auch wenn es erstmal eine Schrecksekunde geben mag, wenn Du die echten Gefühle rauslässt.

    1. piri ulbrich sagt:

      Es wird nicht einfach werden, aber da ich inpuncto Junioren sowieso schon sehr direkt war, werde ich das gut schaffen und mein Gegenüber wird das auch tun – wenn, wenn echtes Interesse besteht!

  3. Bianka Wachenfeld sagt:

    Ja, das treibt auch mich gerade um. Vielleicht lässt der Jahreswechsel einen doch ein wenig mehr überlegen, was gut ist und was eben nicht. Was sich falsch anfühlt und was zu ändern ist. Schauspielern finde ich gut, aber nur auf der Bühne.

    1. piri ulbrich sagt:

      Da, wo es hingehört! Ich bin ich! Du bist du! Jeder ist ein Individuum und wir leben nur einmal und deswegen sollten wir authentisch und echt sein können. Natürlich ohne anderen zu schaden!

  4. Wechselweib sagt:

    Ich stimme dir zu 100 Prozenz zu!

  5. Barbara sagt:

    Das eine sind ernsthafte Beziehungen, das andere gesellschaftliches Zusammenleben. Anders funktioniert es meiner Meinung nach nicht.

  6. Jane sagt:

    Ich bin wie ich bin, mit allen Ecken und Kanten, Tiefen und Untiefen … Tief im Inneren ist man das auch, nach außen hin weniger. Wenn dann das wirkliche Ich, das Ich welches gerade einen Schwung voller Emotionen heraus schwappen lässt, an die Oberfläche kommt, können einige/viele nicht damit umgehen. Und mit diesem -nicht umgehen können- kann ich wiederum nicht umgehen, oder zumindest nur schwer. Klar könnte es einem am Allerwertesten vorbei gehen, es tut aber weh. Denn in Wirklichkeit wird man nicht so akzeptiert.
    Ich trage sehr viel meine Maske, abgelegt wird sie meist nur in stillen Momenten wenn niemand da ist. Und wenn sie doch einmal bröckelt im Beisein Anderer, tja dann weiß ich schon was in deren Köpfen vorgeht, und das ich plötzlich ziemlich allein und verlassen bin.

    1. piri ulbrich sagt:

      Ich kann dich so gut verstehen.

  7. Paula sagt:

    Guter Vorsatz, Du wirst merken, dass das so radikal 1 : 1 nicht immer geht. Ich mag z.B. keine cholerischen Ausbrüche oder Geschrei, auch wenn meinem Gegenüber gerade danach ist, und erwarte dass er eine moderate Form wählt und mir sagt: „Ich bin gerade unheimlich wütend“….
    Und das mit dem Schauspielern kann weiter ganz gezielt als Spiel oder Mittel zum Zweck eingesetzt werden bei Leuten, von denen man genau weiß, wie es bei denen ankommt. Ehrlich und auch mal spontan zu sein ist nur bei Freunden mögiich, die Dich kennen und sowieso mögen.

    1. piri ulbrich sagt:

      Alles im Rahmen, denn alleine lebt niemand auf der Welt. Rücksichtnahme ist das Zauberwort. Rücksicht nehmen, auf andere und auf sich selbst. Miteinander leben.

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