Behinderung, Gedanken

Courage

Eben gerade habe ich eine Anfrage an die Universität Tübingen eingetütet. Ich wage noch einmal den Vorstoß nach einer Diagnose zum Syndrom-Bild der Junioren. Ihr könnt euch nicht vorstellen, mit welchen Herzklopfen ich diesen Brief geschrieben habe. Den beigefügten Fragebogen der Uni konnte ich nur rudimentär ausfüllen – eben weil wir ja keine gesicherte Diagnose haben. Mich überfordern solche administrativen Aufgaben…

Behinderung, Gedanken

vermissen

Technisch bin ich in manchen Dingen ein absoluter Laie. So habe ich seit kurzem einen WLan-Drucker. Ja, aber – jetzt kommt mein großes ABER, wenn die Internetverbindung unterbrochen ist, dann kann der Drucker nicht drucken. Aber da muss man erst mal draufkommen, denn so eine Fehlermeldung kommt nicht.

In solchen Situationen schwitze ich immer Blut und Wasser und vermisse MamS sehr. Er war immer ruhig und hat’s erst einmal gerichtet und mir anschließend erklärt, warum das nicht ging und wie ich es selbst machen kann.  Bis ich dieses Formular ausgedruckt hatte – heute Morgen – hab ich Bauchschmerzen gehabt. Die nächste Hürde ist, dass ich das Formular ausfüllen muss! Ein Fragebogen von einer Universitätsklinik. Einer, der überhaupt nicht auf Carsten und Wiebke passt. Sie wollen z. B. die Syndrom-Diagnose haben. Ja, bravo, das will ich doch gerade von denen haben. Auch dabei vermisse ich MamS. Er war nie so unkonzentriert. Vor Formularen habe ich sowieso Angst. Das ist auch so ein Asperger-Ding, ich bin damit überfordert!

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Um nicht weiter völlig durchzudrehen, lasse ich die Virenprüfung laufen und gehe noch mal in den Garten, mir dort dreckige Hände holen.

Behinderung, Gedanken, Junioren

Versprechungen

Wir alle müssen lernen mit Versprechungen umgehen zu können. Gerade ist eine geplatzt – einfach so. Peng! Die schillernde Seifenblase ist plötzlich nur noch glibberiges Wasser. Ich habe so gehofft und jetzt ist meine ganze schöne Planung wieder völlig durcheinander gewirbelt. Ich habe extra für eine Reise, von der ich nicht wusste das sie wirklich funktionieren kann, Termine abgesagt. Ich, die große Angst hat, jemanden abzusagen, habe das getan. Nun stehen wir da und haben nichts. Nicht die Reise und die anderen Aktivitäten sind ebenso perdu. Wiederholen geht auch nicht, weil diese Termine anderweitig vergeben sind. Alles deswegen weil ein Mensch mich hingehalten hat – aus Nachlässigkeit und vielleicht auch ein bisschen Feigheit vor der Verantwortung. Wir können nächste Woche nicht, wie geplant, verreisen. Der Faden, an dem ich hing, ist gerissen. Ich falle und muss zusehen, dass ich nicht zu hart aufschlage. Wenn‘s nur um mich ginge, wäre ich nur halb so traurig. Ich muss den enttäuschten Junioren erklären, dass wir daheimbleiben! Aber immerhin haben sie einen Trost: Ostern fahren beide auf eine Freizeit in die bayrischen Berge. 

Aufgeschrieben klingt alles nicht dramatisch, mein Bauchgrummeln ist in mir drin… Das Leben geht immer, immer, immer weiter – oder nicht?