Gedanken, Gedicht

Schubladen

Ich baue Schubladen
für all diejenigen,
die bisher in keine passen.

Wenn ich denn schreinern könnte!
Ich täte es gerne.
Viel lieber, als Schubladen bauen,
würde ich Mauern in den Köpfen einreißen.

Würde für jeden ein Dach bauen
um nicht nass zu werden –
um beschützt zu sein
– vor Schubladendenken.

©petra ulbrich

Veröffentlicht von piri

✨ In Momenten, in denen ich an mir und meiner Arbeit zweifle und meine, nichts Gutes auf die Reihe zu bekommen, denke ich manchmal daran, mir kurz das, was ich schon geschafft habe, anzuschauen. Dann geht's wieder. ✨

6 Gedanken zu „Schubladen“

  1. Frau Lakritz sagt:

    Wenn ich nur Arm und Hand links wieder benutzen könnte… ich käme so gern in deine Werkstatt. Gemütlich mit dir zusammen sitzen, an duftendem Holz arbeiten, plauschen, denken, lachen, zwischendurch Kaffee schlürfen… das stelle ich mir wunderbar vor!

    1. piri ulbrich sagt:

      Ja, das wäre schön – ich könnte so einiges von dir lernen und zusammen hätten wir Spaß!

      Allerdings gibt es diese Schubladen bei mir nicht. Es sind Setzkästen und die Zeit des Bleisatz ist lange vorbei …

  2. Wechselweib sagt:

    Sehr schöne Worte, die mich anrühren.

  3. Der Emil sagt:

    Schöne Worte, ja, tatsächlich.

    Doch eins: Ständiges Denken ohne Schubladen (unbewußtes Einordnen von „Sachen“ aufgrund gemachter Erfahrungen oder Bildung usw. usf.) ist wirklich verdammt schwer. Für einen einzelnen Vorgang aber kann ich es aufheben.

    1. piri ulbrich sagt:

      Es ging mir darum niemanden vorzeitig in Schubladen zu stecken. Dass wir ein Dazugehörigkeitsgefühl brauchen und unser Wissen katalogisieren müssen, um es abzurufen steht außer Frage.

      1. Der Emil sagt:

        Dann hatte ich das (aus meinen Erfahrungen heraus) mißverstanden. Verzeih mir bitte …

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