Behinderung, Gedanken, Junioren

Eigenwerbung

Ich bin von Claudia nominiert worden – für den Goldenen Blogger. Damit hatte ich nicht gerechnet. Freuen tut mich das sehr. Jetzt habe ich eine Bitte an euch: Könnt ihr vielleicht auch werben? Ich finde nämlich, dass die Junioren es verdient haben, gesehen zu werden. Selber bin ich schrecklich schlecht in Werbung – stinkt das nicht? Helft ihr mir?

Allgemein

die Zeit heilt Wunden

Welch hoffnungsvoller Ausdruck, die Zeit heilt Wunden. Zwei Worte, die so gar nicht in meinem Kopf zusammen wollen: Zeit und Wunden. Was ist Zeit? Ist Zeit ein Tag, eine Woche, ein Monat, ein Jahr? Oder ist Zeit ein Lebensabschnitt, die Kindheit, die Jugend, das Erwachsenenalter, der Tod? Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter? Was sind Wunden? Ein eingerissener Fingernagel, eine große Beule, eine Platzwunde, ein Beinbruch, ein Herzinfarkt, eine Vergewaltigung, der Verlust eines geliebten Menschen?

Mit drei bin ich vom Hochbett geflogen. Plumps! Auf die Schulter – Schlüsselbeinbruch ist nicht einzugipsen. Ich bekam einen Rucksackverband, einen Milchreis von meiner Oma und gut war’s.

Gipsbein mit OsterhaseMit sechseinhalb bin ich über einen großen ledernen Medizinball gestolpert! Mein Schienbein war gebrochen. Ich bekam einen vorläufigen Gips und kurze Zeit später einen Gehgips, auf den mein Vater mir einen Osterhasen gemalt hat. Es wurde Pfingsten, der Hase und der Gips war weg.

Mit zwölf brach ich mir die Nase – eine Katastrophe, ich sah furchtbar aus. Auch das heilte.

Mit zwanzig gebar ich den Kerle. Er ist behindert, aber auch das war kein weiterer Beinbruch. Fünf Jahre und zwei Tage später kam das Töchting zu Welt. Auch sie ist behindert. Kein Thema.

Mit achtundzwanzig starb meine Oma. Es ist so lange her, und es ist immer noch ein Thema. Mein Vater starb als ich schon längst nicht mehr in der alten Heimat wohnte. Ich vermisse ihn. Dann starb plötzlich mein Mann. Eine große Wunde entstand.

Ich habe Hoffnung, denn Zeit heilt Wunden.

Aber heilt die Zeit auch den Schmerz, der mit der Wunde verbunden ist? Bleibt nicht eine Narbe zurück, eine unübersehbare Kerbe in unserer Seele?

Der Mensch braucht die Wunden, die Narben, den Schmerz. Genauso wie Liebe und Geborgenheit. Der Mensch wird geprägt durch seine Wunden. Das Kind, das sich verbrennt, weiß, dass das Feuer heiß ist. Die ersten Raufereien zeigen, es gibt Stärkere. Der erste Liebeskummer vergeht, wenn der nächste kommt. Und der Tod eines geliebten Menschen lässt einen erkennen, es geht nicht ewig weiter.

Wunden heilen, werden geheilt, aber die Narbe, der Schmerz bleibt. Und das ist gut so, denn sie helfen uns, nicht zu vergessen.

Und so bin ich heute froh, dass der Schmerz über den Verlust der geliebten Menschen anhält, und ich bin froh, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt.

Behinderung, Gedanken, Junioren, Musik

Ringlstetter singt

… und das ist genau das Lied, was mir heute Abend gut tut.

19:09Uhr – Dem Töchting gefällt das nicht, sie rollt demonstrativ in ihr Zimmer und schließt geräuschvoll ihre Tür. Der Kerle dreht schlicht und einfach seinen Ton vom Bussimulator in die Höhe, so dass eine Kakophonie entsteht, die wiederum ich nicht aushalten kann und da ich zu faul bin, meine Kopfhörer zu suchen, mache ich enerviert meine Musik aus.