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lesen ganz aktuell

Heute vor 60 Jahren begannen in Frankfurt am Main die Auschwitz-Prozesse! Da passt mein aktueller Lesestoff sehr genau: Monika Held – Der Schrecken verliert sich vor Ort – diesen Roman, ich schrieb es schon, kann ich nur Häppchenweise lesen. Aber ich lese. Mit Schaudern und Entsetzen zwar, aber die Sprache ist in aller Brutalität eine wunderschöne. 

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Kuddelgedanken

Ich wünschte, ich könnte einen klugen Text schreiben, einen, der nicht klagend oder jammervoll ist und der doch das schonungslos darstellt, mit welcher Müdigkeit ich mich gerade durch die Tage schleppe.

Mich begleitet seit Kindheit diese nichtgreifbare diffuse Angst. Zum Teil kann ich sie sicherlich benennen, aber das ist rein wissenschaftlich Furcht vor etwas und tatsächlich, wenn ich weiß, weswegen ich mich fürchte, dann kann ich das angehen. Gegen die Ängste ist, laut meiner mich behandelnden Neurologin, ein Kraut gewachsen. Mir persönlich wäre auch ein allopathisches Medikament recht, wenn es denn gefunden würde. Inzwischen haben wir uns über die Jahre schon mindestens an 10 verschiedene Arzneimittel versucht – Nebenwirkungsfrei war keins oder es zeigte keine Wirkung. „So selten ist das gar nicht.“, meinte meine Ärztin: „Wir müssen einfach weitersuchen.“ Das letzte Präparat hat mich völlig ausgeknockt. Müde, extrem schläfrig, dicke geschwollene Augen, Pickel im Gesicht, Gedächtnisschwäche (aber das kann auch dem Alter geschuldet sein). Dabei wäre es so schön gewesen, ist dieses Medikament in den USA auch zur Behandlung von Fibromyalgie zugelassen…
So ist es wieder ein Beitrag geworden, der nicht so schön positiv in die Adventszeit passt. Dabei bin ich keineswegs depressiv – es ist nur so viel. Töchting singt Halleluja und der Kerle freut sich auf die Weihnachtsfeier und morgen Abend gehen wir zum Weihnachtskonzert. Darauf freue ich mich sehr!

Nachtrag – zehn Minuten später: Töchting bleibt Daheim. Sie hustet, spuckt, hat extrem Halsweh – singt aber dennoch mit leichtem Fieber ihre Kauderwelschlieder!

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Liebes Christkind

Liebes Christkind sei so lieb
bring uns keine Gaben,
die es auch im Kaufhaus gibt,
weil wir die schon haben.
Bring uns Mut und Tapferkeit,
Wahres laut zu sagen
und des andern Not und
Leid liebend mitzutragen.
Bring uns mehr Verbundenheit.
Schenk uns Ruhe, Einkehr, Rast,
nur ein kleines bisschen Zeit
statt der Eile und der Hast.
Schenk uns eine harte Nuss,
die wir knacken müssen.
Weich macht uns der Überfluss,
wenn wir nichts vermissen.
Bring uns einen Tannenbaum
aus gesundem Walde.
Oh welch schöner Weihnachtstraum,
Christkind komm doch balde.

Elli Michler

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