Kuddelmuddel

Stopp

Vorerst mache ich halblang – ich fahre zu meiner Mutter! Die Querelen um die Kur der Junioren werde ich aufarbeiten …

Kuddelmuddel

überrascht

Ist es so überraschend wenn Angehörige, die pflegen, klagen? Anscheinend schon, denn wie sonst soll ich mir diese hohen Zugriffszahlen auf dies Blog erklären können!

Nicht erst seit gestern geistert es durch die Medien, dass unsere Klientel alleine im Regen stehen gelassen wird, warum tut denn die Gesellschaft immer noch so verwundert?

Dabei ist es, in meinem/unseren Fall gar nicht einmal die Pflege als solche – diese meistere ich gerne und gut. Es ist die Tatsache, dass man dadurch, dass man pflegt und kaum mehr Außenkontakte hat, einsam wird. Die Themen grenzen sich mehr und mehr ein, man verkümmert im wahrsten Sinne des Wortes. Lange Zeit dachte ich, dass ich hochgradig depressiv wäre – ja, ich habe depressive Tendenzen, aber dem könnte man durch professionelle Gespräche entgegen wirken. Wenn es vernünftige Austauschmöglichkeiten geben würde, genug Psychotherapeuten und Verständnis in der Öffentlichkeit – nicht nur vorgetäuschtes – dann ginge es uns allen besser. Menschen mit Behinderung gehören in die Gesellschaft und nicht an den Rand, wo sie im Moment noch stehen.

Denkt mal drüber nach und schreibt mir einen Kommentar!

Kuddelmuddel

unsere Welt

…ist eine so ganz andere, als die eure!

Manchmal denke ich, dass ich auf einem anderen Planeten lebe, weil sich im Moment gar keine Schnittmengen bilden. Manchmal, früher, hatte ich wenigstens das Gefühl dabei zu sein, dazu zu gehören – jetzt fühle ich mich abseits gedrängt und mit meinen Sorgen allein gelassen. Das mag auch daran liegen, dass ich während meiner Kur wenigstens ansatzweise in verständige Gesichter geguckt habe und Gesprächspartner hatte. Hier Zuhause bin ich völlig auf mich allein gestellt. Es ist Wochenende und was kann ein Pflegedienst anders machen, als ich?

Meine Ängste kann niemand nachempfinden der Carsten nicht kennt, der Carsten nicht sieht, der Carsten nicht erlebt. Seine Haut ist gerötet, er hat eine Windeldermatitis, am Hals wunde Stellen und am Rücken vermutlich eine leichte Pilzinfektion. Der Kerle kratzt sich die Haut auf. In der Kurklinik wurden ihm drei Wochen keine Fingernägel geschnitten – den Dreck darunter hat er schön auf seinem Körper verteilt!  Da ist es verständlich, dass ich zynisch werde!?

Ich wiederhole mich, ja ich weiß. Ich rede, schreibe immer dasselbe und fühle mich, mehr denn je, allein gelassen. Fühle mich Sche-ße, als pflegende Angehörige, weil Gesprächsbedarf besteht – gar nicht einmal Hilfe bei der Fürsorge und Pflege – es fehlen einfach Austauschbörsen und Redemöglichkeiten. Wahrscheinlich ist mir das jetzt noch bewusster, weil ich diese in den letzten drei Wochen hatte; ich werde mich wieder reinfinden – halbwegs, wie ich es vorher auch getan hatte… Ich vermisse den kulturellen Austausch, das Reden über Bücher, die ich gelesen habe, ich möchte malen, schreiben, singen, nicht mal tanzen – das vermisse ich nicht – aber ich brauche ein Gegenüber auf Augenhöhe. Dieses finde ich nicht. Habe ich zu hohe Ansprüche? Oder ist mein Kosmos inzwischen viel zu weit vom Normalen abgedriftet?

Dies Blog dient auch nicht zum Miteinander, Kommentare sind selten – aber, wahrscheinlich liegt es auch an mir. Ich bin zu ernst und ein wirkliches Gespräch findet im Netz nicht statt, dazu braucht es Augenkontakt –  Smaltalk liegt mich nicht.

Tschuldigung!