Brr, ist das kalt – und doch ist der April im Mittel wahrscheinlich wieder zu warm. Hellblauer Himmel und Bauchbrummeln!
Am Wochenende habe ich mit anderen Eltern gesprochen. Diese haben zwar ganz andere Voraussetzungen als ich und ihre Kinder sind in der Regel nicht geistig behindert, aber Angst haben sie trotzdem: vor Ausgrenzung, Anfeindungen, vor der Zukunft, davor, wie ihre Kinder angestarrt werden und sie ihnen das Selbstbewusstsein beibringen können und die Selbstbehauptung. Wir haben uns über Krankenhausaufenthalte unterhalten und darüber, dass manche unserer Kinder nur mit PEG-Sonde überlebt haben. An sehr vielen Gesprächen konnte ich mich nicht beteiligen – wenn‘s zum Beispiel über Berufe ging, oder wie sie (die Kleinwüchsigen) ihren Führerschein gemacht haben und den Umbau ihres Autos finanzierten. Wir haben über Beinverlängerungen geredet und darüber ob es sinnvoll ist, auch die Arme zu verlängern!? Dann habe ich die Babies der ehemaligen Kinder bewundert und mich mit ihnen sehr gefreut- – Meine Grundangst nicht dazuzugehören ist nie ganz weggegangen, diese Stimmung lag unterschwellig immer im Raum, denn auch viele andere Teilnehmer hatten Hemmungen Carsten und Wiebke anzunehmen. Auch unter behinderten Menschen gibt es eine Rangordnung! Zum Glück stört das Carsten wenig, aber wenn sich gleichaltrige abends im Gewölbekeller treffen, dann ist er nicht dabei, weil: „Wir wissen ja nicht was wir mit ihm reden können und wir haben doch auch ganz andere Themen.“ Der Rollstuhl ist das Hindernis, sagen sie und meinen des Kerles kognitiven Verstand.
Es war eine gute Zeit …